04.02.2016

GEORG CADORA Les Poètes Maudits

8. Februar – 2. März 2016 Eröffnung: 7. Februar 2016, 11.30h

HENGESBACH GALLERY Wuppertal

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GEORG CADORA Les Poètes Maudits

  1. Februar – 2. März 2016

Eröffnung: 7. Februar 2016, 11.30h

 

Kann man das Werk bedeutender verstorbener Dichter auf eine Weise verlebendigen, dass man Eindrücke von der Intensität und Magie ihrer Texte aufnimmt und sie in die äußere Gestalt ihrer Gesichter eindringen lässt?

 

Georg Cadora, ohne Titel (H. Hesse), 1997, Tusche und Bleistift auf Papier, 23,7 x 20 cm

Georg Cadora, ohne Titel (H. Hesse), 1997, Tusche und Bleistift auf Papier, 23,7 x 20 cm

 

Dieses Unterfangen beschäftigt das zeichnerische Oeuvre von Georg Cadora. Er hat dafür eine besondere Zeichentechnik entwickelt. Sein zeichnender Stift setzt nicht ab, sondern schafft in fortdauernden kreisenden Bewegungen unterschiedliche Dichtigkeiten, Geschwindigkeiten und Kontrastierungen. Es ist, als ob sich die eigenen Lese-Erfahrungen in ein nervöses Zeit- und Bewegungsmuster übersetzen. Zum Ausdruck von Dichtigkeit und Kontrast eignet sich besonders die Farbe Schwarz, so dass fast alle seine Blätter lediglich aus dem Licht des hellen Papiers und den Dichtigkeitsmodulationen des Zeichenstiftes bestehen. In diese Kontrastbreite von Papier und schwarzer Tusche fächert Cadora das Gewebe seiner Leseerfahrungen auf. Die äußeren Umrissformen der Gesichter der Dichter, ihre physiognomischen Eigenheiten sind die Projektionsfläche dafür. In dem Prozess des kreisenden Durchdringens von Werk und Gesicht, nimmt sich Cadora große Freiheiten heraus. Nur selten sind die Gesichter vollständig und es ist einem nicht möglich, den einen Dichterkopf mit dem anderen zu vergleichen, weil die Dichtigkeiten und die Lichtungen zu unterschiedlich sind und auch die innere Dynamik und die jeweiligen Brüche sowie Leerstellen in den Gesichtern ganz andere sind. Manchmal taucht ein Gesicht fast vollständig ins Dunkel ab. Dann kann man in minimalen Andeutungen nur noch die Augen unterscheiden. Mitunter verschmilzt ein Gesicht mit seinem Umfeld, bei anderen franst das Gesicht zu seinen Rändern aus oder bricht plötzlich ab.

 

Cadora geht es nicht primär darum, eine photographische Abbildung der Gesichtsphysionomie zu erzielen, sondern die dichterische Kraft, das Unauslotbare und Unbegreifliche im dichterischen Schöpfungsakt spürbar werden zu lassen.

 

Hengesbach Gallery vertritt originäre Positionen zeitgenössischer Kunst mit einem europäischen Schwerpunkt. Das Programm reflektiert in vielfältiger Weise die materiellen und inhaltlichen Möglichkeiten von Kunst. Unser Interesse ist es, einen Dialog mit der gegenwärtigen Kulturphilosophie zu führen.

 

Für weitere Presseinformationen sowie Bildanfragen können Sie sich jederzeit an Julia Hückinghaus (j.hueckinghaus@hengesbach-gallery.de) wenden.

 

 

Sonntag, 7. Februar 2016, 11.30 h

 

http://hengesbach-gallery.com/wp/

 

 

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