„Ich sehe mich!?“
Schaut sie einen Frosch an, der sie küssen will? Man muss schon genauer hinschauen, um die Botschaft der Fotografie entschlüsseln zu können. Es ist eine Buddha-Figur aus Jade, die Kim in der Hand hält. Dabei scheint es, als ob sich die 14-jährige Schülerin selbst anschaut. Denn der kleine Buddha verrät nicht nur etwas über das buddhistisch geprägte Herkunftsland Kims, sondern auch etwas über Kims religiöse Einstellung.
„Gerade um diese intensive Auseinandersetzung mit dem eigenen Ich ging es in dem Kunst-Projekt“, sagt Anke Woelky, Kunstpädagogin an der Gesamtschule Else Lasker-Schüler. „Wer bin ich eigentlich? Wie nehmen andere mich wahr? Das sind Fragen, die junge Menschen besonders bewegen.Doch hier ging es vor allem darum wahrzunehmen, wie sich die jungen Menschen selbst sehen. Und um die Frage, wie ich diese Sicht durch eine fotografische bzw. bildnerische Inszenierung transportieren kann“, so Woelky weiter.
Diese „Selbst-Bilder“ werden nun im Rahmen einer Ausstellung ab dem 25.2.11 für 4 Wochen in der Stadtsparkasse Am Islandufer präsentiert. Hier werden Arbeiten von Schülerinnen und Schülern aus ganz unterschiedlichen Jahrgangsstufen zusammen geführt. Sie alle hatten sich in ihrem Kunstunterricht mit dem Thema „Porträt“ beschäftigt. Insofern zeigt die Ausstellung auch alterstypische Formen der Selbstwahrnehmung junger Menschen zwischen 10 und 19 Jahren. Der Mensch lerne zu 80 Prozent über das Sehen, was liege da näher, als sich selbst über das Sehen kennen zu lernen.
Die Ausstellung macht deutlich, dass die jungen Menschen über verschiedene Techniken – von der Malerei über die Collage bis hin zur Fotografie – ein sehr differenziertes Bild von sich selbst entwickelt haben. Dabei ging es auch darum, durch die Vielschichtigkeit der ästhetischen Erfahrung Grundlagen für kulturelle Bildung zu legen.
Anke Woelky: „Kulturelle Bildung heißt, Kreativität zu fördern, die Sinne zu schärfen und so Wirklichkeit zu verarbeiten. Wir möchten in dieser Zeit, in der viele Menschen den Wert der Kultur nicht mehr so wichtig nehmen oder angesichts knapper Kassen sogar als Luxus ansehen, mit unserer Ausstellung die Stärkung von Kunst und Kultur in der Schule verstärkt zum Thema machen.“
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Quelle: PM Stadtsparkasse Wuppertal
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