08.12.2020WI-News
In der „Zukunftsküche“ begegnen sich Kunst und Wissenschaft
Kunstschaffende und Forschende gestalten gemeinsam: Über den kürzlich noch leerstehenden gastronomischen Räumen seitlich vom Haupteingang des Wuppertal Instituts ist „Zukunftsküche – gemeinsam erkunden, betrachten, gestalten“ zu lesen. Der Schriftzug ist ein Hinweis auf vielseitige kreative Dialoge zwischen Kunst und Wissenschaft, die hier seit einigen Monaten geschehen. In der „Zukunftsküche“ loten Kunst und Wissenschaft Synergien und zu gestaltende Freiräume aus. Im winterlichen, zweiten Lockdown sind die Türen geschlossen, aber die Räume sind nun von innen beleuchtet und auch von außen sichtbar.
Eine Inspirationsquelle der „Zukunftsküche“ war das Buch „Die Große Transformation – Eine Einführung in die Kunst gesellschaftlichen Wandels“ aus Sommer 2018, mit dem das Wuppertal Institut den Begriff „Zukunftskunst“ einführte. Damit ist die Fähigkeit gemeint, kulturellen Wandel, kluge Politik, neues Wirtschaften und innovative Technologien miteinander zu verbinden. So werden Energie- und Mobilitätswende, die Ernährungswende oder der nachhaltige Wandel in Städten möglich. Seither öffnet das Wuppertal Institut die Türen für Ausstellungen und die Begegnung von Kunst, Kultur, Wissenschaft und Gesellschaft.
Der Künstler und Organisationsentwickler Daniel Hoernemann und die Dramaturgin Dr. Uta Atzpodien brachten das Projekt mit finanzieller Unterstützung der Vereinigung der Freunde des Wuppertal Instituts e. V. auf den Weg. Pandemiebedingt fanden erst im September 2020 mit den Mitarbeitenden des Wuppertal Instituts erste interne Dialoge zwischen Kunst und Wissenschaft statt, die gemeinsam kreative Spuren in den verwaisten Gastronomie-Räumen hinterließen. „Wir wollen zukunftsweisend ko-kreative Arbeits- und Reflexionsräume öffnen“, sagt Daniel Hoernemann, oder auch den „Ort als Freiraum und im Sinne von Joseph Beuys als ’soziale Skulptur‘ für eine pulsierende und zukunftsweisende Stadtentwicklung nutzen“, ergänzt Uta Atzpodien.
Die Wuppertaler Kunstschaffenden Anke Büttner und Gregor Eisenmann setzen auch nach außen sichtbare Zeichen: Die Malerin hat auf die Eingangstür eine ihrer typischen Frauenfiguren aufgebracht und schrieb auf den Boden des Eingangsbereichs „Wenn du willst, kannst du machen“. Der Lichtkünstler arrangierte eine Installation für ein Fenster. Dank der Unterstützung des Kulturbüros Wuppertal leuchtet die Zukunftsküche für die Winterphase 2020/2021 nach außen. Der international renommierte Choreograph und bildende Künstler Mark Sieczkarek, ehemals Tänzer beim Tanztheater Pina Bausch Wuppertal und bekannt durch seine eigenwillige, häufig auch von Upcycling geprägte künstlerische und choreographische Arbeit, gestaltete eines der Fenster. Uta Atzpodien und Daniel Hoernemann arrangierten von außen sichtbare Lichtspiele, die aus dem Treffen von Wissenschaft und Kunst entstanden.
Neben Teilnehmenden der „Sommerakademie für eine klimagerechte Kulturpolitik“ der Kulturpolitischen Gesellschaft, die im September in Wuppertal stattfand, sowie weiteren Interessierten, war auch der Internationale Wissenschaftliche Beirat (IAB), der die jährliche Forschungsplanung des Wuppertal Instituts evaluiert, zu Gast in den Räumen, in denen gemeinsam Ideen und Zeichen entstehen. Für eine Zukunftsküche für Morgen gilt es nun gemeinsam weiter auszuloten, wie Kunst und Wissenschaft und Bürgerinnen und Bürger der Stadt auch zukünftig gemeinsam Zukunft gestalten können.
Täglich leuchtet nun die Zukunftsküche von 17:00 bis 21:00 Uhr auf und lädt Passantinnen und Passanten sowie alle Interessierten ein, sich inspirieren zu lassen und Lust auf die eigene Zukunft zu gewinnen.
https://wupperinst.org/a/wi/a/s/ad/5219/
Weiter mit:
Kommentare
Neuen Kommentar verfassen