Klavier-Reigen

Das Klavier-Festival Ruhr macht auch dieses Jahr wieder Station in Wuppertal und Schwelm

Klavier-KrystianZimerman

Vom 9. Mai bis zum 12. Juli 2014 ist im Ruhrgebiet wieder eines zu hören: das Klavier. Und so kommen zum diesjährigen Klavier-Festival Ruhr wieder zahlreiche Pianisten aus aller Welt nach Essen, Bochum, Mühlheim, Duisburg, Bottrop, Witten, Hünxe, Dortmund, Hattingen, Holzwickede, Moers, Herten, Rheda-Wiedenbrück, Gelsenkirchen, Rheinberg und Recklinghausen. Nicht zum Ruhrgebiet gehörend, aber seit einigen Jahren immer dabei sind zudem die Städte Düsseldorf, Schwelm und Wuppertal.
Dabei stehen insgesamt 51 Konzerte sowie weitere 13 Veranstaltungen rund um das Festival auf dem Programm, gespielt von 89 Pianisten und zehn Orchestern beziehungsweise Ensembles. Gemeinsam legen sie den Schwerpunkt des diesjährigen Festivals auf Werke von Richard Strauss, dessen 150. Geburtstag in diesem Jahr gefeiert wird, Ludwig van Beethoven, Klaviermusik „für die linke Hand“, Etüden und Stücke aus dem Bereich Jazz.
Die „linke Hand“ erinnert vor allem an den Ersten Weltkrieg, an dessen Beginn vor 100 Jahren in diesem Jahr gedacht wird: Der österreichische Pianist Paul Wittgenstein verlor während des Krieges seinen rechten Arm und gab so Werke für seine linke Hand in Auftrag, die heute einen wichtigen Teil dieser speziellen Klavier-Literatur bilden. Dieser hat sich vor allem Leon Fleisher angenommen, der aufgrund einer Krankheit seine rechte Hand ebenfalls nur eingeschränkt nutzen kann.
Am 9. Mai wird er in der Bochumer Jahrhunderthalle das Festival eröffnen – und zwar mit Kompositionen von Sergej Prokofjew und Maurice Ravel für die linke Hand, die beide zu den von Wittgenstein in Auftrag gegebenen Werken gehören. Unterstützung bekommt Fleisher von seinem Meisterschüler Nicolas Angelich und der Neuen Philharmonie Westfalen unter der Leitung von Dennis Russell Davies.
Richard Strauss wird zum Beispiel bei einem Liederabend mit Graham Johnson und Dame Felicity Lott am 29. und 30. Mai im Schloss Herten im Mittelpunkt stehen. Kammermusikalische Werke von Strauss werden am 4. Juni in Düsseldorf (Robert-Schumann-Saal) zu hören sein. Beethovens letzte Klaviersonaten wird zum Beispiel Alfred Brendel am 29. Juni im Folkwang-Museum Essen besprechen.
Etüden, unter anderem von György Ligeti, prägen einen Abend mit dem französischen Pianisten Pierre-Laurent Aimard im Haus Fuhr in Essen (2. Juni). Sämtliche Solo-Etüden des amerikanischen Komponisten Philip Glass werden von ihm selbst und dem Klavierduo Maki Namekawa und Dennis Russell Davies am 1. Juli im Landschaftspark Duisburg-Nord erklingen.
Das Abschluss-Konzert des Klavier-Festivals Ruhr steht ganz im Zeichen des Jazz, wenn Trompeter Till Brönner „and His Piano Friends“ am 12. Juli die Philharmonie Essen zum Klingen bringen werden. Weitere Stars des Festivals sind unter anderem Lang Lang, Anne-Sophie Mutter, Daniel Barenboim, Elisabeth Leonskaja und Grigory Sokolov.

Vier Konzerte im Bergischen

Den Reigen der Konzerte im Rahmen des Klavier-Festivals Ruhr in Wuppertal und Schwelm eröffnet das Ibach-Haus (Wilhelmstraße 41 in Schwelm) am 20. Mai 2014 mit einem Konzert mit der Georgierin Elena Bashkirova, die von Michael Barenboim an der Violine begleitet wird. Auf dem Programm stehen ab 20 Uhr Werke von Franz Schubert, Claude Debussy und Leos Janacek.
Am 3. Juni wandert das Klavier-Festival nach Wuppertal in die Historische Stadthalle (Johannisberg 40) weiter: Um 20 Uhr kommt es dort zum „Beethoven-Gipfel“ mit dem Polen Krystian Zimerman (siehe Foto), dem Preisträger des diesjährigen Klavier-Festivals. Er wird die letzten drei Sonaten 30, 31 und 32 von Ludwig van Beethoven spielen.
Am 4. Juli kommt der Klavier-Festival-Stipendiat aus dem vergangenen Jahr ins Ibach-Haus: Charlie Albright wird dort ab 20 Uhr Franz Schubert, Leos Janacek, Anton Schulz-Evler, Frédéric Chopin und ein eigenes Werk – „Improvisation für die linke Hand“ – zum Besten geben.
Den Abschluss der hiesigen Werke macht als Extra-Konzert am 10. November die „Silver-Circle-Gala“ in der Stadthalle Wuppertal. Khatia Buniatishvili wird dabei von Renaud Capucon an der Violine begleitet, wenn sie Antonín Dvorak, Edward Grieg und César Franck spielen wird. Beginn ist auch diesmal um 20 Uhr.

Foto: Klavier-Festival Ruhr/Hiromichi Yamamoto

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