03.09.2010Wilma Schrader
Krasser Scheiß im Sommerloch: TseTse!
Das Hör- und Sehdokument stellt Volker Anding zur Verfügung, einer der Protagonisten der legendären Band „Armutszeugnis“ – Deutschlands skandalöser Glamrockgruppe -, in der Egner die Gitarre spielte. Sein Kommentar zum Abend lautete: „Eine Mischung aus frischem Beat der 60er samt Allan Ginsberg und den Doors (ohne Drogen!), Underground der 70er und das Beste vom Post-Punk.“
Egner lebt seit 1955 in Wuppertal. Sein Wirken beschreiben zu wollen, würde einen Roman füllen. Daher nur ein paar Stichworte: Seine musikalische Karriere begann er als Rockmusiker in der Band „Armutszeugnis“ (unter dem Pseudonym Eugen Euler zusammen mit R.M.E. Streuf). Er arbeitete als Zeichner und verfasste Hörbeiträge für den Westdeutschen Rundfunk (unter anderem für Die Sendung mit der Maus.) Seit 1988 zeichnet und schreibt er für die Zeitschriften Titanic (hier wird er als fester Mitarbeiter geführt), taz, Der Rabe, Kowalski, Eulenspiegel, Italien, Die Zeit, Junge Welt, Rolling Stone und Zitty. Eine Eigenart der Egnerschen Texte sind die von ihm geschaffenen Wortkonstruktionen, die einem beim ersten Hören vertraut erscheinen, in Wirklichkeit allerdings nicht existent sind (Holzmönche, Chlorschnaps). (Quelle: Wikipedia)
Weil mich seine Musik sprachlos macht, stellte ich Eugen Egner die Frage: Was tun Sie da eigentlich mit TseTse! Herr Egner? Lesen Sie seine Antwort:
„Nachdem ich bei verschiedenen Projekten in hauptsächlich jazzorientierten Bereichen der Improvisierten Musik tätig gewesen war, reizte es mich Ende 2008/Anfang 2009, das auch im Rockformat zu probieren. Ich hörte damals Maik Ollhoff, den ich nur als guten Jazzschlagzeuger kannte, bei einer Rockband („Derwent“) und war völlig begeistert, weil er plötzlich zu einem brachialen „Rockschwein“ mutiert schien und genau so spielte, wie es mir in diesem Metier am liebsten ist. Der sollte es sein. Rainer Widmann, der bei dem Konzert neben mir stand, stellte den Kontakt her. Maik hatte noch nie im Rockformat frei improvisiert (wer hat das schon?), zeigte sich aber sehr interessiert und brachte gleich Sebatian Bauer, den ausgesprochen experimentierfreudigen Bassisten der Rockband „Winston“, mit. Wir drei haben uns musikalisch auf Anhieb verstanden und als TseTse! (der Name ist von Herrn Bauer) monatelang im Probenraum das Universum gekrümmt. Und einen Großteil der Musik zu meinem Hörspiel „Die Beseitigung“ (WDR „2009) aufgenommen. Eines Tages fand ich, unsere „Krasser Scheiß“ genannte Instrumentalmusik könne noch eine weitere Dimension vertragen, und schlug David J. Becher vor, mit dem ich beim Projekt „Olga La Fong“ (mit sonorfeo) beste Erfahrungen gemacht und überdies verabredet hatte, gemeinsam eine Rockband zu gründen. Es klappte sofort wunderbar, und seit Herbst 2009 ist TseTse! ein Quartett.“
Danke, Herr Egner.
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Ich kenne die Fünf!Bin nicht dabei!Trotzdem war das Video sehr schön,“schöner als heut`“!
(Karl Valentin).
Das war doch kein Beat! Das war echt Wuppertaler FREEJAZZ, nur viel kürzer!