29.02.2016CtEvD
Kunst in der Dunkelheit der Stadt
Im Oktober 2014 startete Fobbe sein ambitioniertes Projekt während eines Stadtspaziergangs mit dem damaligen OB Peter Jung durch den Arrenberg, veranstaltet von wuppertalaktiv! Der Stadtmarketing-Verein unterstützt die erste Installation, die seitdem an der Giebelwand des Café Simonz zu sehen ist. Da lag es nahe, dass wuppertalaktiv! gemeinsam mit dem Künstler das Erreichen der Halbzeit feierte. Und so kamen mehr als 50 Interessierte am 25. Februar in die Villa Media, um mehr zu erfahren über den Künstler und den Stand des Projektes.
Eigentlich, so der wuppertalaktiv!-Vorsitzende Christoph Nieder bei seiner Begrüßung, sei der Termin für ein Bergfest bereits überschritten. Zusammen mit der Wichernhaus gGmbH werde der Verein in Kürze die 28. Installation Fobbes eröffnen.
Der gebürtige Bochumer Fobbe war durch sein Studium der Physik und der klassischen Musik nach Wuppertal gekommen. Schon bald entdeckte der Kinobegeisterte die Möglichkeiten der visuellen Komposition für sich und beschloss, diese für den Außenraum zu kreieren. Für 42xxx hat Fobbe mit der Tänzerin Regina Advento, Mitglied des Pina-Bausch-Ensembles und ebenfalls an diesem Abend anwesend, zusammengearbeitet. Sämtliches Material sei bereits abgedreht, dabei seien Sequenzen entstanden, von denen einige nur Sekunden, andere aber bis zu einer Stunde lang seien. „Das Filmen war ein ständiger und kreativer Prozess“, berichteten Advento und Fobbe. Die so entstandenen Videos gäben Themen der Stadt wieder: ihre Geschichte der Industrie und des Reichtums, Stoffe, Farben, Wasser, Tanz.
Harmonie von Installation und Ort
Sicherlich sei die Suche nach Förderern für das Projekt zu Beginn nicht einfach gewesen. Mittlerweile – bedingt auch durch die stetig wachsende Zahl der Installationen – hätten Unternehmen und Institutionen die Bedeutung von 42xxx für Wuppertal erkannt. Das spiegelt auch die aktuelle Liste der Sponsoren und Unterstützer wider, die sich wie ein „Who is who“ Wuppertals liest. Geeignete Orte, so Fobbe, gebe es in der Stadt mehr als genug.
Beim anschließenden Rundgang durch den Arrenberg, angefangen bei den beiden Installationen an der Villa Media, sprach Fobbe weniger über die Bedeutung seiner Werke. „Die Videos selbst sind die Interpretationen, sie sprechen für sich.“ Interessant war vielmehr, wie solch eine Installation realisiert wird. Denn wer gedacht hatte, es genüge, einfach einen Beamer aufzustellen und ein Video an die Wand zu werfen, sah sich getäuscht. Jedes einzelne Werk unterliege einem individuellen Prozess, der Findung von Harmonie zwischen Ort und Installation, das Eingehen auf das Gebäude, das Hervorheben seiner Konturen. Dazu werden verschiedene Videos übereinandergelegt, sie werden verzerrt, gedreht, gespiegelt, Umrisse müssen angepasst, Fenster ausgeschnitten werden. So entstehen Kunstwerke von Schönheit und Anmut, die den Betrachter innehalten lassen.
Bis zum Herbst sollen die geplanten 42 Videos installiert und das Projekt, von dem man bis nach Brasilien berichtet, somit vollendet sein. Für potentielle Unterstützer und Sponsoren ist 42xxx eine wunderbare Möglichkeit, an der Einzigartigkeit des Projekts und mithin des Stadtbildes von Wuppertal teilzuhaben.
Quelle: wuppertalaktiv!/PtE vom 29.02.16
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