24.10.2018FOeFaerberei
Lesung von Arber Shabanaj am 03.11.2018 in der Färberei
Die Muttersprache ist so etwas wie das „Werkzeug“ eines Autors: Aus ihrem Wortschatz schöpft der Schriftsteller Geschichten und Gedichte, mit ihr nimmt er seine Leser an die Hand und entführt sie in andere Welten, beschreibt Wünsche und Hoffnungen oder Leid und Ängste, macht Spaß, nachdenklich oder erzeugt Spannung und weckt Sehnsüchte – Sprache kann alles. „Wörter sind heilig“, hieß es einmal in einem Artikel der „Zeit“, was mag es da für einen Autor bedeuten, sich nicht mehr in seiner Sprache auszudrücken zu können?
Der Südstädter Arber Shabanaj ist ein Schriftsteller, der „die heiligen Wörter“ hinter sich lassen musste: 1991 floh er aus seiner Heimat, dem Kosovo. Der damals 22-Jährige hatte sich für die Unabhängigkeit des Kosovo eingesetzt, war verhaftet und gefoltert worden. Arber Shabanaj brach sein Jura-Studium ab, flüchtete sich in einem Fleisch-Lkw nach Deutschland und beantragte Asyl. Weil sein Duldungsstatus erst im Jahre 2007 endete und auch sein Biologie-Diplom erst 2006 anerkannt wurde, musste sich Shabanaj hier in verschiedensten Jobs verdingen.
Herr Shabanaj schreibt in einer sehr dichten, für unsere Ohren manches Mal ungewöhnlichen Sprache. Seine Geschichten berühren in ihrer Direktheit und sind seinem Leben zwischen zwei Welten entnommen.
Beginn: 17.00 Uhr
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