Louisa ermittelt

Apotheker, Sportamtsleiter, Baulöwe – drei Tote gleichen Alters geben der Polizei Rätsel auf. Erst zum Schluss kommt heraus, dass sie etwas gemeinsam haben: Unser Buch der Woche.

Ein Apotheker, der Quinke-unüblich nicht mit Gift ins Jenseits befördert wird, Wuppertal als Stadt des Tanzes und eine neue Figur geben dem neuen Kriminalroman „Drei tödliche Kugeln“ sein Gepräge. Abresius, so heißt der approbierte Mann, ist von den drei Ermordeten der mit Abstand unsympathischste, hat ein „Krösken“ mit seiner leitenden Angestellten, ist ständig aushäusig und plant offensichtlich den Absprung aus seiner Ehe.

Ein Fall für das Ermittlerduo Bresniak und Dick.

Quinke-Kugeln

Verstärkung bekommen sie von einer Nachwuchskraft, Louisa, die frisch von der Polizeischule kommt und mit unkonventionellen Methoden und lockeren Sprüchen die Dienststelle an der Friedrich-Engels-Allee 228 aufmischt, aber auch schon einmal einen Kleinkriminellen zur Verzweiflung bringt („‚Suchst du einen Lover? Ich mach’s dir. Ich bin gut! Du wirst nach mir keinen anderen Mann mehr wollen.’ ‚ Super! Darf ich noch jemanden mitbringen?’“, Seite 130).

Wozu Geld nützlich sein kann, erfährt man ebenfalls in der kriminellen Story: „Also dieser Harry, der hat nicht nur immer den Mund voll gehabt, sondern auch die Brieftasche, und die hat das Geschoss abgebremst“ (S. 56), auch wenn es den Sensenmann letzten Endes nicht aufhalten kann.

Drei Mal schlägt der Mörder zu. Ein Mal funkt es bei Louisa und auch bei ihrem Gegenüber. Doch wie und warum die Liebesgeschichte ein jähes Ende nimmt, sei hier nicht verraten.

Der Roman spielt in Wuppertal, gerne mal im Ada, und in Düsseldorf. Die Aufklärung besorgen die Kollegen an der Wupper. Na also.

MATTHIAS DOHMEN

 

Sibyl Quinke, Drei tödliche Kugeln, Düsseldorf: Edition Oberkassel 2016, ISBN 978-3-95813-0586, 203 S., Euro 11,99, www.editionoberkassel.de.

 

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