09.01.2019Schwebeklang
Mugham Virtuosen aus dem Land des Feuers am 17. 01.2019 in Wuppertal
Mugham ist eine traditionelle aserbaidschanische Form der Musik, der ein festgelegter, als modal bezeichneter Melodietyp zugrunde liegt. Seiner Form nach ist der Mugam ein Zyklus im Charakter einer Suite oder Rhapsodie. Jeder der Mugamteile ist eine Improvisation, die sich im Rahmen der jeweiligen Tonart, in der der Mugam steht, bewegt und sich auf die freie Nutzung von melodischen Wendungen, wie sie für diese Tonart charakteristisch sind, gründet. Mugham wird nicht in einer Notation aufgeschrieben, sondern von einer Generation an die nächste weitergegeben.
Die Ursprünge von Mugham liegen in der persischen und arabischen Musik und reichen bis ins Mittelalter zurück.
Der Mugham Musikstil aus Aserbaidschan und den angrenzenden kaukasischen Regionen wurde 2003 von der UNESCO auf die Liste des Immateriellen Kulturerbes aufgenommen.
Die beiden führenden Mugham Instrumentalisten aus der aserbaidschanischen Hauptstadt Baku wurden 2017 für ihre atemberaubende musikalische Meisterschaft, ihre charismatische Bühnenpräsenz und unbändige Spielfreude mit dem Grand Prix des 11. Sharq Taronalari Festivals in Samarkand/ Usbekistan ausgezeichnet.
Sahib Pashazade wurde 1980 in Baku geboren. Er schloß 2003 sein Studium mit Bachelor am Aserbaidschanische Nationalkonservatorium ANC und legte 2005 dort seinen Master mit Ehren-Diplom ab, gefolgt von einem Abschluß des Postgraduierten-Programms 2009. Seit 2001 ist er Mitglied der aserbaidschanischen Staatsphilharmonie. Seit 2005 arbeitet er als Lehrer für das ANC und wurde 2013 zum Associate Professor berufen.
Sahib Pashazade nahm an Konzertreisen und Tourneen rund um die Welt teil und trat in mehr als 45 Ländern der Welt auf u.a. Marokko, China, USA, Kanada, Japan, Brasilien, Korea sowie fast alle europäischen Länder u.a. 2007 als Solist auf der Welttourismusausstellung ‚JATA‘ in Tokio, Japan; 2008 repräsentierte er Aserbaidschan bei den Tagen aserbaidschanischen Kultur in Berlin. Beim European Song Contest 2009 hat er das Tar Solo im aserbaidjanischen Beitrag ‚Always‘ gespielt.
Kamran Kerimov wurde 1976 in Baku geboren und stammt aus einer Familie bekannter traditioneller Perkussionisten. Er absolvierte das Baku Musical College (1995) und die Baku Musical Academy (2001) als Perkussionist und unterrichtet seit 2008 selbst traditionelles Perkussion am Nationalkonservatorium. Er ist heute eine der Schlüsselfiguren der aserbaidschanischen Perkussionsszene. Er begleitet viele anerkannte aserbaidschanische Sänger und Instrumentalisten und trat mit ihnen auf den wichtigsten Weltmusikfestivals und viele andere internationale Musikveranstaltungen auf der ganzen Welt. Er wurde bereits drei mal mit Preisen beim ‚Sharq Taronalari Festivals‘ in Samarkand/ Uzbekistan ausgezeichnet: 2009 mit dem ersten Preis mit Gochag Askarov, 2011 mit UNESCO Preis mit Nazaket Teymurova und 2016 mit dem Grand Prix mit Sahib Pazhazade.
Der ausgeprägte musikalische Sinn und die Intuition Kamran Kerimovs, zusammen mit seinem Gespür für das Zusammenspiel im Ensemble machen ihn zum begehrten Musiker. Er ist auch als Solist und Autor vieler rhythmischer Kompositionen sehr bekannt.
Sahib Pashazade – Tar
Kamran Kerimov – Nagara
Sahib Pashazade (Duo) (Azerbaidschan)
Mugham Virtuosen aus dem Land des Feuers
Lutherstift, Schusterstraße 15, Wuppertal
17. Januar 2019 18:00 Uhr
Schwebeklang e.V. – Kulturelles Erbe hörbar machen – Wir organisieren Begegnungen mit Musiker/innen aus anderen Kulturen mit ihren Geschichten, die Entdeckung vielfältiger musikalischer Traditionen, die Ausdruck heutiger interkultureller Gesellschaften sind. Wir präsentieren zeitgenössisches musikalisches Schaffen weltweit. Ein typisches Essen aus den Heimatregionen der Musiker/innen runden die Begegnungen kulinarisch ab.
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