Neue Münze für Schloss Burg

Die Geschäftsführung und die Museumsleitung sind erfreut und stolz, dass es ihnen gelungen ist, die bisher älteste bekannte Münze aus der Familie der Grafen von Berg für das Museum zu erwerben. Sie ist rund 988 Jahre alt.

Es handelt sich um einen Denar Bruno II. von Berg als Erzbischof von Köln (1131 – 1137) 

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Vorderseite/Foto: SBV

 

Rückseite/Foto: SBV

Die Rückseite stellt was völlig neues dar. In der Umschrift SANCTA COLONIA darin Gebäude mit fünf Säulen, darüber großer Kuppelturm zwischen zwei weiteren kleinen Kuppeltürmen unten eine Ranke, den Rhein darstellend. Mit der Rückseitenänderung konnten die Denare der Vorgänger eingezogen und gewinnträchtig neu geprägt werden. Diese Praxis setzte sich immer mehr durch. 

Diese Prägung konnte jetzt vom Schlossbauverein durch Vermittlung des Münzzentrums Rheinland in Solingen-Ohligs erworben werden.  
Münzbeschreibung: 
1 Denar, Köln 1,28 g 
Im Perlkreis das barhäuptige Brustbild des Erzbischofs mit Tonsur, Kasel und Pallium auf weichem Ringel. Er hält den Krummstab und ein Buch. Unter dem Brustbild eine Leiste, unter welcher PIVS. (Der Schriftzug PIVS findet sich auf erzbischöflichen Münzen Kölns seit Sigwin (1079-1089) und soll eine Verehrung des Königs Ludwig des Frommen (=PIVS) (814-840) (Sohn Karl des Großen) darstellen. 

Bruno II. schlug schon früh die geistliche Laufbahn ein, hatte vor seiner Wahl zum Kölner Erzbischof bereits mehrere Propsteien inne: 1119 von St. Castor in Koblenz, 1127 von St. Gereon in Köln, gleichzeitig war er auch Domherr. Bruno II. von Berg war auf sein Amt gut vorbereitet. Als Bruno 1130 zum Erzbischof von Trier gewählt worden war, lehnte er ab und wurde darin auch von seinem Freund Bernard von Clairvaux bestärkt. Im Folgejahr wurde er im Beisein König Lothars III. und einem Gesandten des Papstes in einer zweiten Wahl aus politischen Gründen zum Erzbischof von Köln bestellt 1137 starb Bruno II. während eines Italienzuges und wurde in Bari beigesetzt. 

Im Mittelalter stützten sich Kaiser und Könige in erster Linie auf die Reichskirche, deren Ämter z. B. Erzbischöfe und Bischöfe sie weitgehend bestimmen konnten und deren gebildete Angehörige aus den Klöstern administrativ hilfreich waren. 

In Konkurrenz dazu standen ehrgeizige adlige Familien, zu denen zweifellos auch die Berger zählten, die versuchten, ihre Söhne in wichtige kirchliche Positionen zu bringen, um ebenfalls von Reichtum und Einfluss der Kirche profitieren zu können. Die enge Anbindung der Grafen von Berg an das Erzbistum Köln half ihnen dabei. Das Bergische Geschlecht stellte insgesamt sechs Erzbischöfe. 

Die Münze ist erstklassig erhalten und hat beste Referenzen. Sie gehörte ursprünglich dem Kölner Stadtbaumeister Karl Band, dessen große Köln-Sammlung wurde 1986 im Münzzentrum (damals noch in Köln) versteigert und das Stück wanderte in die Sammlung der Privatbank Sal-Oppenheimer. Diese Sammlung wurde im Rahmen der Liquidation Oktober 2018 in einer Auktion aufgelöst, wo Heinz-W. Müller die Münze erwarb und jetzt Schloss Burg zum Einkaufspreis unter Hinzufügung einer Spende überlässt. Sie soll in der Ausstellung schon im Vorgriff auf das neue Museumskonzept einen Ehrenplatz bekommen. Das Museum besitzt eine umfangreiche Münzsammlung, die wieder zur Geltung kommen soll. 

Alle frühen bergischen Münzen sind äußerst selten und kommen nur bei Auflösung alter Sammlungen auf den Markt. Die meisten liegen in Fachmuseen in Deutschland und Europa.  

von links nach rechts: Heinz W. Müller (Münzzentrum Rheinland), Gregor Ahlmann (Schlossbauverein), Hinger (Schlossbauverein). Foto: SBV

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