Nichts ist mehr, wie es war

"nur ich": eine fotografische Serie zum Thema Suizid "nichts ist mehr, wie es war" Symposium zum Thema Suizid Ausstellung und Veranstaltungsreihe der Galerie Janzen http://www.janzen-galerie.de

Ausstellung „nur ich“
jeder mensch ist dazu in der lage, sein eigenes ende zu denken, sich 
selbst als nicht existent zu betrachten. das wissen um den eigenen tod 
bestimmt ent- scheidungen, lebensentwürfe und wertevorstellungen. in 
den medien ist der tod allgegenwärtig. dies treibt zwar die 
einschaltquoten in die höhe, führt jedoch nicht zu einer bewussten 
auseinandersetzung mit der eigenen endlichkeit. die abstrakte und auch 
reale angst vor dem tod hält das individuum in abhängigkeit, macht es 
manipulierbar und kritiklos. „nur ich“, eine bereits im jahr 2009 
entwickelte fotografische serie der in münchen lebenden künstlerin 
bianca patricia thematisiert den suizid. es ist der versuch, sich 
diesem phänomen in unserer gegenwart anzunähern. die idee dazu 
entstand in der auseinandersetzung mit der darstellung von suiziden in 
der bildenden kunst der letzten 1000 jahre. in der musik, der 
literatur, der darstellenden als auch bildenden kunst wird die 
selbsttötung seit jeher überhöht und verherrlicht und so gut wie nie 
wirklich realistisch dargestellt. suizidanten werden zu heldenhaften 
vorbildern, der tod wird zu einem verklärten daseinszustand 
stilisiert. ausgangsmaterial für die bilderserie „nur ich“ von 
bianca patricia sind fotografien von suizidfällen aus den archiven der 
polizei. diese dokumentieren die sterblichen überreste des leichnams 
am auffindeort. durch verfremdung, überarbeitung und erneutes 
fotografieren des dokumentarischen bildmaterials entindividualisiert 
bianca patricia die fotos. gesichter und auffindeumgebung werden 
unkenntlich gemacht und werden zu projektionsflächen. ungeschönt und 
real zeigen die fotos die häufigsten arten einer selbsttötung – 
bildbotschaften, die den suizid entmythologisieren und darüber hinaus 
gesellschaftlich relevante fragen aufwerfen.

sonntag, 9. januar 2011, 17.00 uhr
„nur ich“
eröffnung der ausstellung
begrüßung:
paola marten (1. vorsitzende hi.na.s – hinterbliebene nach suizid 
e.v., wuppertal), martina janzen (galeristin, wuppertal/düsseldorf)
grußwort:
ursula schulz (bürgermeisterin der stadt wuppertal)
einführung:
„das erschöpfte selbst“, prof. dr. oliver zybok (hochschule für 
bildende künste, braunschweig)
liederfolge:
„suizid, tod, licht und liebe“, eva trummer (mezzo-sopran), 
katharina ilse (klavier)
szenische lesung:
„das plateau des zarten lächelns“, caroline keufen (schauspielerin)

samstag, 15. januar 2011
symposium „der tod in der bildenden kunst“
(geplant). nähere infos unter www.janzen-galerie.com

sonntag, 16. januar 2011, 10.30 uhr
„nichts ist mehr wie es war“
symposium zum thema suizid – teil 1
10.50 uhr:
begrüßung der gäste: paola marten
11.00 uhr:
„depressive erkrankungen: symptomatik, risiken und behandlung“, 
prof. dr. klaus windgassen (facharzt für psychiatrie und 
psychotherapie, facharzt für psychosomatische medizin und 
psychotherapie, evangelische stiftung tannenhof, remscheid)
12.00 uhr:
bericht der kriminalpolizei wuppertal aus der ermittlungs-, 
opferschutz- und erkennungsdienstarbeit
13.00 uhr:
mittagspause
14.30 uhr:
„ich möchte bleiben und kann doch nicht!“ suizidalität verstehen, 
erkennen und behandeln, dr. jörg hilger (arzt für gerontopsychiatrie, 
facharzt für psychiatrie und psychotherapie, evangelische stiftung 
tannenhof, remscheid)
15.30 uhr:
„… unerträgliche schmerzen …“ mit der richtigen 
schmerztherapie wieder lebensfreude erfahren,
dr. thomas cegla (facharzt für anästhesiologie, arzt für spezielle 
schmerztherapie, st. josef zentrum für orthopädie, abteilung 
anästhesie und schmerztherapie, wuppertal)
16:30 uhr:
„bericht aus der selbsthilfegrupe schmerz, wuppertal“, rosemarie 
faber (selbsthilfegruppe schmerz,
wuppertal)
19:30 uhr:
„schattenzeit“ (dokumentarfilm von gregor theus, deutschland, 2009) 
– olaf, mona und maria leiden seit jahren an schweren depressionen. 
die krankheit hat ihnen jeden lebensmut genommen. um nicht wieder 
ihren suizidgedanken zu verfallen, suchen sie hilfe in der 
psychiatrischen klinik der berliner charité und lassen sich einweisen. 
die drei werden über einen zeitraum von zwei jahren auf ihrem harten 
weg begleitet. anschließende diskussion mit gregor theus (regisseur 
und absolvent der kunsthochschule für medien, köln) und prof. dr. 
nikolaus michael (evangelische stiftung tannenhof, abteilung 
psychiatrie III, remscheid)
eintrittsspende zugunsten des projektes:
5 euro
kartenreservierung:
paola marten (02 02 – 47 36 41 // 01 60 – 97 90 77 10, marten-wuppertal@t-online.de )

dienstag, 18. januar 2011, 19.30 uhr
filmpremiere: „nichts ist mehr wie es war“.
wie hinterbliebene mit dem suizid ihrer angehörigen umgehen.
eine dokumentation des medienprojektes wuppertal in kooperation mit 
der wuppertaler trauergruppe „hinterbliebene nach suizid“. der film 
portraitiert sechs angehörige von menschen, die suizid begangen haben. 
sie beschreiben ihren umgang mit dem suizid ihrer kinder bzw. ihrer 
mutter: ihre schuldgefühle, ihre ohnmacht auf grund der 
schicksalhaftigkeit des erlebten, ihre hoffnungslosigkeit, ihr 
überleben angesichts der katastrophe. anschließend 
publikumsdiskussion. vorführungsort: cinemaxx, bundesallee 250, 
wuppertal

samstag, 22. januar 2011, 10.30 uhr
präventionstag
11:00 uhr:
„suizidalität und suizidprävention über die lebensspanne“, prof. 
dr. armin schmidtke (diplompsycho-loge, klinik für psychiatrie und 
psychotherapie, universität würzburg)
13.00 uhr:
mittagspause
15:00 uhr:
workshop „präventionsarbeit in der schule“, suizid von kindern und 
jugendlichen – was alle lehrer,
erzieher, sozialarbeiter, pädagogen und in der
jugendarbeit tätige personen wissen sollten.
leitung: dr. heidrun bruendel (diplom-psychologin, gütersloh) // 1. 
risikofaktoren für die entstehung von suizidalität // 2. die 
psychodynamik des suizidgeschehens // 3. anzeichen von suizidalität // 
4. prävention von suizidalität // 5. intervention und postvention. 
teilnahmegebühr je person: 50 euro

sonntag, 23. januar 2011, 10.30 uhr
„nichts ist mehr wie es war“
symposium zum thema suizid – teil 2
11:00 uhr:
„sucht und suizid – vom ‚aus-weg‘ aus dem elend“, dr. thomas 
reinert (facharzt für neurologie/psychiatrie und für 
psychotherapeutische medizin, fachklinik langenberg, klinik für 
suchtkrankheiten)
12:15 uhr:
„todessehnsucht in der palliativ-medizin“, dr. volker marten 
(urologe und palliativarzt, 1. vorsitzender des palliativnetzwerkes 
wuppertal)
13.00 uhr:
mittagspause
14:00 uhr:
performance: „überwindung“, torsten konrad
15:00 uhr:
„sektenbetroffenheit und suizid“, elke leonhard (schulterschluss 
bei sektenbetroffenheit e.v.,
wuppertal)
15:30 uhr:
„die kunst der thanatologie“, oliver klein (bestattungen klein & 
sohn, wuppertal)
17:00 uhr:
„jeder suizid ist ein gescheiterter versuch ihn zu verhindern“, 
prof. dr. bazon brock, wuppertal
anschließend:
diskussion

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