NS-Raubkunst – Diskussionsabend in der „Alten Synagoge“

Die Begegnungsstätte Alte Synagoge widmet sich am kommenden Mittwoch dem brisanten Thema "NS-Raubkunst" und lädt dazu zwei Experten zur Diskussion: den Kunsthistoriker Stefan Koldehoff und Dr. Antje Birthälmer, stv. Direktorin des Von der Heydt-Museums

Die Medien berichten beinah täglich darüber: Bis auf den heutigen Tag wird mit Kunst gehandelt, die als Raubgut aus der NS-Zeit firmiert und deshalb entsprechend historisch belastet ist. Der Fall Gurlitt, der weltweit über Monate die Öffentlichkeit erregte, hat das brisante Thema zum fortwährenden Gespräch und zum Skandal gemacht. Museen, Auktionshäuser, Händler, und Galeristen sind darin verstrickt und stehen – von einer kritischen Öffentlichkeit dazu gedrängt – vor der Herausforderung, die Herkunft von Bildern und deren Eigentumsverhältnisse zu klären und gfs. eine Restitution von Kunstwerken einzuleiten.

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Der Kunsthistoriker Stefan Koldehoff hat das Thema „NS-Raubkunst“ schon 2009 aufgegriffen und in einer vorzüglich recherchierten Studie – inzwischen ein Standardwerk – verarbeitet. Für die 2013 publizierte Neuauflage hat er sein Buch um ein ausführliches Kapitel zum Fall Gurlitt erweitert. Darin befasst er sich auch mit dem jüdischen Galeristen Walter Westfeld aus Wuppertal. Auf Druck der Geheimen Staatspolizei (Gestapo) musste Westfeld seine Galerie in der Herzogstraße in Elberfeld 1936 schließen, er selbst erhielt Berufsverbot. Die beschlagnahmen und enteigneten Werke aus seinem Besitz wurden später von einem großen Kunst- und Auktionshaus in Köln vertrieben. Walter Westfeld ist 1942 in das KZ Theresienstadt verschleppt und von dort vermutlich weiter nach Auschwitz deportiert worden, wo er ums Leben kam.

Die Rötelzeichnung des jüdischen Galeristen stammt von seinem Bruder Max Westfeld, Düsseldorf. Foto: Angela GengerWalter Westfeld (1889-1943). Die Rötelzeichnung des jüdischen Galeristen stammt von seinem Bruder Max Westfeld, Düsseldorf. Foto: Angela Genger

Stefan Koldehoff, der auch als ausgewiesener van Gogh-Kenner gilt und als Kulturredakteur beim Deutschlandfunk in Köln arbeitet, und Dr. Antje Birthälmer, stellvertretende Direktorin des Von der Heydt-Museums, werden an diesem Abend in der Begegnungsstätte Alte Synagoge das Thema „NS-Raubkunst“ diskutieren.

Die Veranstaltung wird ausgerichtet vom Förderverein Begegnungsstätte Alte Synagoge Wuppertal e.V.

 

Mittwoch, 18. Februar 2015, 19.30 Uhr

Begegnungsstätte Alte Synagoge Wuppertal

Genügsamkeitstraße/Krugmannsgasse (Zentrum W-Elberfeld)

Eintritt: 3,00 Euro

 

Weitere Informationen:

www.alte-synagoge-wuppertal.de

 

 

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