„Nun töne Lied mit einem Feuer“
Johann Wolfgang von Goethes Spätwerk „West-östlicher Divan“ steht für einen interkulturellen, wenn nicht sogar interreligiösen Dialog mit einer nationale Grenzen überschreitenden politischen Botschaft. In seiner Gedichtsammlung positioniert er ein lyrisches Ich, das offensichtlich muslimische Wurzeln hat. Inspiriert von der Übersetzung des „Divan“ des persischen Dichters Hafis (jener der den Koran auswendig kann) schafft Goethe so nicht nur einen Perspektivenwechsel und lässt zwei Religionen und Kulturen – den Islam und das Christentum miteinander in Dialog treten.
Goethe geht in diesem Werk einen Schritt weiter: Der persische Dichter des 14. Jahrhunderts ist dem Dichter des 19. Jahrhunderts Spiegelbild. In der Lyrik des „West-östlichen Divans“ verwandelt sich Goethe die Lyrik Hafis an und schreibt so eine Lesart des Korans weiter, die sich jenseits religiöser Autoritäten verortet. Nicht Lehrmeinungen treten in Widerstreit; Goethes „West-östlicher Divan“ verweigert sich einer religiösen oder ideologischen Instrumentalisierung. Vielmehr feiert er die Kraft der Poesie, die er in der Begegnung mit dem Werk Hafis erfahren hat und die in diesem großen Dichtwerk eine poetische Übersetzung erfährt.
In Kooperation mit der Gemeinschaft der Künstlerinnen und Kunstförderer e.V. Gruppe Wuppertal (GEDOK)
So., 22.03.2015, 18:00 Uhr, Eintritt: 5,00 Euro, Kath. Stadthaus, Laurentiusstraße 7, 42103 Wuppertal
Für Rückfragen steht Ihnen Dr. Katja Schettler, Mitarbeiterin des Katholischen Bildungswerks Wuppertal/Solingen/Remscheid, zur Verfügung:
Tel: 0202 49583-17, E-Mail: schettler@bildungswerk-wuppertal.de
Weiter mit:
Kommentare
Neuen Kommentar verfassen