Schauspielhaus: Drei Konzepte und kein Geld
Am Sonntag fällt im Wuppertaler Schauspielhaus der letzte Vorhang. Die Stadt kann sich den Unterhalt des denkmalgeschützten Gebäudes nicht mehr leisten. Zum Abschluss geben die Wuppertaler Bühnen dort ausgerechnet das Stück „Eine Billion Dollar“ unter der Regie des Intendanten Christian von Treskow.
Das Gebäudemanagement hat drei mögliche Nutzungsalternativen kalkuliert. Die Umwandlung des Schauspielhauses in ein neues Zuhause für das renommierte Von der Heydt – Museum würde 36 Millionen Euro kosten. Das Tanzzentrum würde mit 42 Millionen Euro zu Buche schlagen. Die Kombi-Lösung würde sogar 75 Millionen Euro verschlingen. Zusätzlich müssten jährlich zwei bis drei Millionen für den Betrieb des Gebäudes eingeplant werden. Für den gebeutelten Wuppertaler Haushalt ist all das nicht zu schaffen. Realistisch wäre eine der drei Varianten daher nur, wenn sich Geldgeber fänden. Die sind jedoch zur Zeit nicht in Sicht. Für Oberbürgermeister Peter Jung bedeutet das, noch intensiver Klinken zu putzen und nach Sponsoren oder Fördermittelgebern zu suchen. Alternativ will er „weitere – kostensenkende – Möglichkeiten ins Kalkül ziehen.“
Bei allen Diskussionen um das Schauspielhaus ist es für den Rathaus-Chef ein Erfolg, dass die Schauspielsparte überhaupt durch alle Kürzungsrunden gerettet werden konnte. Die Schaffung einer neuen Kleinen Bühne sei nur dank der Hilfe der Theaterfreunde gelungen, „denen dafür nicht genug gedankt werden kann“, so Jung. Das neue Angebot sei für eine Stadt in der Größe Wuppertals „absolut zeitgemäß“ und komme den Ansprüchen des Publikums entgegen.
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Foto: Andreas Praefcke (Lizenz: CC BY 3.0)
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