Poetischer Abschied von der „Gertrude“

Gedichte und Gedichtformen, mit denen sie sich in ihrem Deutschunterricht beschäftigt haben, nahmen die Schülerinnen und Schüler der Abschlussklassen der Hauptschule Elberfeld -Mitte zum Anlass, selbst Gedichte zu verfassen. Ihre Werke präsentieren sie nun zum Ölberger Kunst- und Kulturmarkt am 27. Juni der Öffentlichkeit – auf eine sehr originelle Art und Weise.

Der Nordlicht e.V. unterstützte das Projekt "schreibwerkstadt".Der Nordlicht e.V. unterstützte das Projekt "schreibwerkstadt".
Poesie an den Schaufenstern in der Marienstraße.Poesie an den Schaufenstern in der Marienstraße.

Werke von Ringelnatz und Rilke und Gedichtformen wie das „Elfchen“ oder die japanischen Haiku nahmen die Zehntklässler zum Vorbild für ihre poetischen Gedanken über den Abschied von „ihrer Gertrude“, über die Erlebnisse der Vergangenheit und über ihre Zukunft. „Wir haben uns an die zurückliegenden sechs Jahre in der „Gertrude“ erinnert, an stressige, lustige und prägende Ereignisse“, so Cornelia Schöneich, Deutschlehrerin an der Schule. Dabei entstanden rund 50 poetische und teils sehr persönliche Werke, beispielsweise Parallelgedichte zum Gedicht „Im Paradies“ von Rainer Malkowski zum Thema „Persönliche Träume und Wünsche fürs Leben“.

Von der Schreibwerkstatt zur „schreibwerkstadt“

Bei einem zufälligen Treffen von Frau Schöneich mit dem Projektentwickler Rolf Martin von der Zwischennutzungsagentur entstand die Idee, die Gedichte publik zu machen – auf Schaufenstern in der Marienstraße. So wurde aus der Schreibwerkstatt an der „Gertrude“ das Projekt „schreibwerkstadt“. Martin, der das Ganze koordiniert, wandte sich an die Besitzer der Ladenlokale – und die stimmten begeistert zu. „Es wurden sogar extra Fensterputztermine umgelegt“, staunte Martin. Dabei hatten die „Verleger“ Mitspracherecht bei der Auswahl der 30 Werke, die von den Dichterinnen und Dichtern selbst auf die Fenster aufgeschrieben wurden. Unterstützung bekamen sie dabei von Anne Jonas und Cordula Stöttner vom Nordlicht e.V. Bei einer Begehung am 23. Juni konnten sie ihr Projekt auch der Presse vorstellen. Drei Wochen werden die poetischen Werke in der Marienstraße zu lesen sein – und dabei langsam verblassen. Anders als die Erinnerungen der „Gertruden“-Schülerinnen und Schüler vor ihrem Einstieg in einen neuen Lebensabschnitt.

www.zwischennutzungsagentur-wuppertal.de

Die Gedichte wurden von den Schülern un dSchülerinnen selbst auf die Fenster geschrieben.Die Gedichte wurden von den Schülerinnen und Schülern selbst auf die Fenster geschrieben.

Abschied

Das Kribbeln im Bauch

kenne ich schon lange.

Das komische Gefühl

im Hals,

das mich ganz festhält,

das mich zum Weinen bringt

und mir nichts zum Sagen einfällt…

ist sehr schwer zu beschreiben.

Jemanden zu verlassen,

den man gut kennt,

mit dem man viel zusammen erlebt hat.

von Fiolla

Gertrude

der Berg

Tippen-Tappen-Tönnchen

bin für immer weg –

fortgehen

von Justin

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