23.09.2019Claudia Otte
„Prinz Jussuf von Theben“ und die Avantgarde 6. Oktober 2019 – 16. Februar 2020
Neben ihrer großartigen Dichtung brachte Else Lasker-Schüler ein ebenso faszinierendes bildnerisches Euvre hervor, in dem sie ihrer jüdisch-orientalisch inspirierten Phantasie vor allem mit zeichnerischen Mitteln poetischen Ausdruck verlieh. In ihrer Dichtkunst wie auch in ihrer Bildkunst kreierte sie eine „andere“ Welt, in der sie selbst in imaginären Rollen – als Tino von Bagdad und als Jussuf, Prinz von Theben – auftrat.
Die Ausstellung des Von der Heydt-Museums folgt dem Lebensweg der Künstlerin von (Wuppertal-) Elberfeld über Berlin und die Schweiz, wohin sie vor den Nazis flüchtete, bis nach Palästina. Sie geht den künstlerischen Verbindungen nach, die Else Lasker-Schülers Werdegang begleiteten. Dazu gehörten Künstler wie Oskar Kokoschka, Franz Marc, August Macke, Paul Klee, Heinrich Campendonk, George Grosz, Otto Dix und Jankel Adler, der Kunsthändler Alfred Flechtheim, der Verleger Paul Cassirer sowie Schriftsteller und Dichter wie Gottfried Benn, Theodor Däubler und Paul Zech.
Dieses Netzwerk bildet einen Rahmen, innerhalb dessen die Schau Lasker-Schülers Lebensweg, ihr dichterisches und ihr künstlerisches Werk mit Fotos, Zitaten und einer Auswahl von Werken illustriert und dokumentiert. Besondere Aufmerksamkeit widmet die Ausstellung Else Lasker-Schülers Zeichenkunst: Im Mittelpunkt steht eine Auswahl ihrer farbigen Zeichnungen, die Einblick in ihre einzigartige und märchenhafte Vorstellungs- und Bildwelt geben. Mit der Untersuchung der Frage, was sie in ihrem innersten Wesen mit Kunst und Künstlern ihrer Zeit verband, will die Ausstellung einen umfassenden Zugang zu ihrer eigenwilligen Persönlichkeit ermöglichen.
Quelle: Von der Heydt-Museum
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