Rebell der Moderne: Von der Heydt-Museum zeigt de Vlaminck

Er ist einer der bedeutendsten französischen Maler der Moderne und war Mitglied bei den "Fauves" um Henri Matisse. Nun widmet das Von der Heydt-Museum ihm eine Ausstellung: Maurice de Vlaminck, Rebell der Moderne.

bpk | Hamburger Kunsthalle | Elke Walford

Das Von der Heydt-Museum realisiert gemeinsam mit dem Museum Barberini in Potsdam die erste postume Einzelausstellung des Künstlers in Deutschland seit 100 Jahren. Damit rückt eine zentrale Figur der französischen Kunst des 20. Jahrhunderts wieder ins Licht der Öffentlichkeit. Anhand von rund 50 ausgewählten Gemälden vermittelt die Ausstellung einen Überblick über sein gesamtes malerisches Werk: Von seinen ersten Kompositionen aus dem beginnenden 20. Jahrhundert über seine berühmten fauvistischen Gemälde, die von Cezanne und Picasso inspirierten Experimente mit dem Kubismus bis hin zu seinen letzten Landschaftsbildern, in denen er eine individuelle Spielart des Spätimpressionismus entwickelte.

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Vlaminck kam 1876 in Paris als Sohn eines Musikerehepaares zur Welt. Sein Vater stammte aus Flandern. Ersten Malunterricht erhielt Vlaminck 1888 bis 1891, eine akademische Ausbildung absolvierte er jedoch nicht. Er betätigte sich als berufsmäßiger Radrennfahrer und Mechaniker, absolvierte einen Militärdienst und wurde 1896 Musiker. Im Jahr 1900 lernte Vlaminck den Maler Andre Derain kennen, was ihn wieder zur Malerei führte. Er teilte sich mit ihm ein Atelier und malte Landschaften entlang der Seine, die er mit dem Fahrrad erkundete. Als sich 1905 eine Künstlergruppe um Henri Matisse formierte, die die zeitgenössische Kritik als Fauves („Wilde“) bezeichnete, war er dabei. Mit der farbintensiven Malerei der Fauves entwickelte sich eine ausdrucksstarke Malerei, die formale Parallelen zum deutschen Expressionismus aufweist.

Wie kein anderes Mitglied der Gruppe identifizierte sich Vlaminck mit dem Attribut der Wildheit und propagierte früh das Image eines modernen Künstlerrebellen, der den Regeln der akademischen Malerei resolut den Rücken kehrte. Eine zentrale Inspirationsquelle war das Werk Vincent van Goghs. Schnell avancierte Vlaminck zu einem führenden Vertreter der französischen Avantgarde und wurde auch in Deutschland als Wegbereiter der Moderne gefeiert.

Die Ausstellung zeigt rund 60 Gemälde, 50 davon von Maurice de Vlaminck, dazu noch Werke von Picasso, Cezanne, Derain und Matisse.

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Quelle: Stadt Wuppertal

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