RUHR 2010: Wuppertaler Projektentwickler erarbeiten ungewöhnlichen Beitrag für die Local-Hero-Woche in Witten. Die Stadt wird endlich vom Goldemar-Fluch erlöst.

In der Reihe LOCAL HERO erhält jede an der Kulturhauptstadt 2010 beteiligte Kommune eine Woche lang die Gelegenheit, sich und ihre kulturellen Potenziale einer breiten Öffentlichkeit zu präsentieren.

Im Auftrag des soziokulturellen Zentrums Werk°Stadt haben die beiden Wuppertaler Erhard Ufermann und Andy Dino Iussa ein ungewöhnliches Kulturprojekt für die Stadt Witten entwickelt.

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ATEM DER TALBEWOHNER heißt das Projekt von iussa+ufermann und ist eine „theatrale Expedition“ durch das Wittener Ruhrtal; eine Collage in zwei Teilen aus Choreographien, Musik, Installationen am Wegesrand, Rezitationen und Unterhaltung. Die Stätten der Performance gewinnen neue Bedeutung: Campingplatz Steger (Teil 1), LWL-Industriemuseum Zeche Nachtigall und Burgruine Hardenstein (Teil 2).

„Originale“ und Persönlichkeiten, Alte und Junge, Künstler und Laien hauchen einer ungewöhnlichen Inszenierung Atem und Witz ein: CamperInnen, Tänzerinnen, Zauberer, MusikerInnen, Schauspieler, Schamaninnen, Videokünstler, Literaten und Flaneure. Gut 80 Akteure zwischen sechs und 83 Jahren wirken mit.

Freitag, 25. Juni 2010, 19h, Campingplatz Steger: „WIR SIND STEGER!“

(bitte nicht mit dem Auto anfahren! Auf dem Parkplatz Nachtigallstraße stehen Fahrräder zur Ausleihe bereit!)

Am zentralen Parkplatz Nachtigallstraße steht eine eingerichtete Fahrradstation, so dass die BesucherInnen mit dem Drahtesel oder zu Fuß den Campingplatz Steger erreichen können. Camper sind Experten im Improvisieren und Meister im Realisieren von individuellen Träumen und Lebensentwürfen. Womöglich sind sie bestens gerüstet, für das, was uns im Zuge der Finanzkrise alle erwartet. Was es nicht gibt, das bau ich mir!  Dieses pragmatische Prinzip haben wir zum Inhalt eines Wettbewerbes gemacht, der am 25. Juni mit öffentlicher Preisverleihung durchgeführt wird. Wir dürfen gespannt sein, welche Ideen uns präsentiert werden. Das Publikum kürt schließlich den Sieger / die Siegerin. Von Campern lernen, heißt, Krisen innovativ zu begegnen!

Samstag, 26. Juni 2010, 19h, Zeche Nachtigall & Burgruine Hardenstein:

„ZWISCHEN DEN WELTEN“ & „DIE VERTREIBUNG VON GOLDEMARS FLUCH“

(ab 19h Fahrten der Muttenthalbahn vom Parkplatz Nachtigallstraße zur Zeche)

Mit der historischen Muttenthalbahn erreichen die Besucher am 26. Juni ganz stilecht die Zeche Nachtigall. Sie und die Burgruine Hardenstein sind weitgehend stumme Zeugen vergangener Tage. Kohleabbau, Ziegelsteinproduktion und Rittergeschlechter gibt es nicht mehr. Aber sind diese Orte deshalb auch tot? Oder liefern sie uns Anlass zur Auseinandersetzung mit ihnen, mit uns, mit unserer Identität? Diesen Fragen gehen wir nach; mal ganz konkret und mal künstlerisch-abstrakt.

Auf der Ofendecke der Ziegelei wirbeln Tänzerinnen buchstäblich den Staub der Geschichte auf, Medienkünstler präsentieren dort einen Trickfilm. Im Ringofen gibt es eine Multimedia-Installation; im Güterwaggon führt uns ein Magier in die Illusion, in der Maschinenhalle ertönt moderne Musik aus den Klängen früherer Arbeit. Im Werkstattgebäude lauschen wir berühmter Literatur und Musik und hinter der Ziegelei laden Experten die BesucherInnen zum Gespräch an ihren Tisch ein.

Von Nachtigall geht es zu Fuß weiter zur Burgruine Hardenstein. Dem Geist des Ruhrtales auf der Spur mündet der Abend in eine Feuerzeremonie und in DIE VERTREIBUNG VON GOLDEMARS FLUCH. Die Burgruine, das Ruhrtal und die Stadt Witten werden endlich vom bösen Fluch des Zwergen Goldemar, der seit Jahrhunderten schwer auf ihnen lastete, befreit.

2010: Witten lächelt! Und Wuppertal ist dabei.

Probe: Tänzerinnen auf Zeche Nachtigall im Wittener RuhrtalProbe: Tänzerinnen auf Zeche Nachtigall im Wittener Ruhrtal

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