Stellungnahme zu Streitgespräch in der Wuppertaler Rundschau vom 4.06.2016
Im Nachgang zum Streitgespräch am 1.06.2016 zwischen Florian Baltzer, Sprecher der Initiative Baudenkmal Döppersberg, und Frank Meyer, Baudezernent der Stadt Wuppertal, nimmt Florian Baltzer zu einigen Äusserungen von Frank Meyer Stellung:
10 Jahre zu spät:
Wir kommen mit unserer Forderung nicht zu spät! Die Stadt hat auf die zahlreichen Appelle sachkundiger Bürger, Bürgervereine, des Rheinischen Vereins für Denkmalpflege und des Bergischen Geschichtsvereins seit 2007 nicht reagiert. Trotz dieser Appelle hat sie es seit vielen Jahren versäumt, sich mit den Sachargumenten auseinanderzusetzen. Dass zum jetzigen Zeitpunkt Änderungen schwieriger zu bewirken sind, ist deshalb nicht die Schuld der engagierten Bürger! „Dazu haben wir überhaupt keinen Anlass!“ sagte der Projektleiter, Udo Lauersdorf noch in der Sitzung der Baubegleitkommission Döppersberg vom 16.02.2016. Was hat dies mit Bürgerbeteiligung zu tun? (Siehe dazu auch Punkt: Petition.)
Zustimmung der Deutsche Bahn AG:
Ein Telefonat mit der Deutschen Bahn AG im Nachgang des Streitgespräches am 2.06. ergab, dass die Bahn sehr wohl eine Rundbogenvariante für realisierbar hält. Diese Haltung sei der Stadt bekannt. So auch Herrn Baudezernenten Meyer. Die Kostenübernahme für den Mehraufwand dieser Variante lehnt die Bahn allerdings ab.
Verkauf des Gebäudes:
Wie im Interview bereits erläutert und auf Nachfrage bestätigt: Die Bahn möchte das historische Hauptgebäude nicht verkaufen!
Kosten:
Für die Mehrkosten der Rundbogenvariante liegen der Initiative bereits Spendenzusagen über 40.000,00 € vor. Wenn die Stadt die Bereitschaft signalisieren würde, sich für die Wiederherstellung nach dem historischen Vorbild vom 1848 einzusetzen, ist mit Sicherheit davon auszugehen, dass weitere Spendenzusagen erfolgen werden. Sicher sind dann auch Bundeszuschüsse! Mit keinem Wort hat sich die Stadt bisher zu den Spendenzusagen geäußert.
Zeitverzögerung des Projektes Döppersberg:
Die Sanierung des historischen Bahnhofsgebäudes mit der Entkernung und Neuplanung des Gebäudes und der Überarbeitung der Fassade können unabhängig vom übrigen Döppersbergprojekt erfolgen. Die Deutsche Bahn AB plant erst für 2018 (!) die Sanierung des Gebäudes anzugehen. Rücksprache mit der Bahn ergab auch, dass man sich dort sehr wohl vorstellen kann, dass dann auch erst ab 2018 in Abstimmung mit den übrigen Arbeiten die Fassadensanierung im Erdgeschoss erfolgen kann.
Bisher liegen kein Nutzungskonzept und keine Planung für das Gebäude vor.
Die Stadt kann bis heute keine aktuellen Pläne für die Erdgeschossfassade vorlegen!
Petition:
Bisher haben 5.000 Unterzeichner (Internet und „analoge“ Unterschriftenlisten) gezeigt, dass Ihnen die Sanierung der Fassade in Anlehnung an das historische Vorbild eine ernsthaftes Anliegen ist. Die Petition wird noch bis zum 30.06. fortgesetzt.
Schlussfolgerung:
Vor dem Hintergrund der oben aufgeführten Punkte ist es völlig unverständlich, dass nun alles ganz schnell gehen muss und keine Zeit mehr für Änderungen in der Ausführung der Fassade bleiben soll.
Deshalb: Änderung des Planungsprozesses in Richtung auf eine einfühlsame Gestaltung der Fassade in Anlehnung an das historische Vorbild!
Und zu guter Letzt – immer noch der Apell, die Petition zu unterstützen. Dringender denn je. Ein kurzer Klick genügt!
https://www.change.org/p/hannelore-kraft-ministerpr%C3%A4sidentin-des-landes-nordrhein-westfalen-denkmalgerechte-rekonstruktion-eines-industriekulturdenkmals-von-nationaler-bedeutung
http://grosserbahnhofwuppertal.de/
#grosserbahnhofwuppertal
Weiter mit:
Es tut mir leid, aber mir ist es völlig egal, ob der Bahnhof Rundbogenfenster bekommt oder nicht…
Mit dem „amöbenförmigen“ Primarkpalast, der demnächst die Sichtachse verschandelt, wird eine historische Sanierung des Bahnhofes sowieso zur Farce…
Liebe Wuppertalerin!
Es ist völlig in Ordnung, daß es Ihnen ‚egal‘ ist, ob es runde oder eckige Fenster geben wird.
Nicht egal ist allerdings, wie aktuell mit Fakten, Bauplanung und vielem mehr umgegangen wird.
Herzliche Grüße!
Ihre Initiative Baudenkmal Döppersberg
Ihnen ist mit Ihrer beschränkten Sichtweise nicht mehr zu helfen.
Damit meine ich „wuppertalerin“.
Vielen Dank für „beschränkte Sichtweise“- dito, wenn Sie es architektonisch und stadtplanerisch gelungen finden, was dort entsteht! Der große Wurf ist es m. E. nicht…der ist vertan.
Bitte – bleiben Sie nett zueinander… legen Sie Ihre Energie am vorteilhaftesten in eine Unterschrift für die runde Sache + werben dafür!
Wir freuen uns. Vielen Dank!