21.05.2012SMALL ROOM BIG IDEAS
THIS TIME I WILL LEAVE WHEN I FEEL LIKE LEAVING
Hallo, mein Name ist Emile van Hoogdalem, geboren am 11.02.1986. Meine Jugend hab ich verbracht in Leerdam, eine kleine Stadt in den Niederlanden, bekannt für Käse und Glas. Mit 18 zog ich nach Schoonhoven, wieder ein kleine Stadt in den Niederlanden, aber dieses mal bekannt für Gold- und Silberschmiedekunst. Hier hab ich 5 Jahre gelernt für Goldschmied und das Studium mit Erfolg abgerundet. Natürlich wollte ich noch nicht anfangen zu arbeiten, es muss noch etwas Anderes geben. Nach einer Präsentation von Herman Hermsen war die Entscheidung leicht gemacht. Die Fachhochschule Düsseldorf in Deutschland war das nächste Ziel. An der FH hab ich eine superschöne Zeit gehabt und unglaublich viel gelernt. Anderthalb Jahre im Studium hatte ich die Idee, dass ich eine Reise machen will, wenn ich das Studium zu Ende mache. Eine Reise. Backpacken um das Mittelmeer das ist cool! Das will ich machen. Aber nach kurzer Zeit war das doch nicht so mein Ding, ich bin gern unabhangig, also ein eigenes Fahrzeug ist mir wichtig. Und um das Mittelmeer fahren ist mir zu kurz, es wird ein Weltreise.
Ich habe einen Autoführerschein, aber ich wollte schon, seit ich in Düsseldorf neben der Fahrschule wohne, meinen Motorradführerschein machen. Nur meine Unsicherheit und Angst vor der Sprache hat mir gemacht das aus dem Kopf zu schlagen. Aber jetzt 1,5 Jahre in Deutschland wollte ich es doch einen Versuch geben. Noch bevor ich angefangen war, hatte ich mein erstes Motorrad schon gekauft, ein ’85 Honda XL 600 LM, die alte Paris Dakar Replica, ein echt neunziger Enduro Maschine! Nach kurzer Zeit hatte ich auch meinen Führerschein auf Tasche und konnte der Spass anfangen, dachte ich. Jetzt hatte ich meinen Führerschein und ein Motorrad. Nur war ich nicht erlaubt, mein Moped zu fahren wegen doofe deutschen Regeln, ich hatte nur ein auf 25 kW limitiertes Führerschein.
Mein Honda ist 32 kW also zu viel. Und natürlich wollte ich nicht sofort mein Führerschein abgeben an den nächsten Polizist. Das Motorrad sollte gedrosselt werden. Wenige Zeit später war die Honda gedrosselt am 24.02.2010 war sie bereit zum Tüv in Holland gemeldet zu werden. Diese Tag in Februar war einer der kältesten und für mich auch der schlimmste in langer Zeit. 200 Meter vor der Abfahrt zum Tüv ein lauter Knall, das letzte Geräusch. Kein Zulassung kein Motorrad, nur ein Haufen Metall mit Räder. Nach Stunden draußen in der Kälte, kam mein Vater um mich abzuhohlen. Ich war kaputt von diesen Niederschlag.
Aber es war nicht umsonst, mein Moped wollte mir was erzählen. Ich will nicht gedrosselt werden! Und da hatte es auch Recht. Was ist das für ein Scheiß, das Moped ist geboren mit dieser Kraft. Lass es also!
Nächste Aufgabe, das alte Honda-Herz wieder zum Leben wecken. Ein Mal aufgemacht konnte man schnell sehen, dass es überhaupt nicht gut mit der alten Honda ging, es gab viele Mängel. Den ganzen Sommer hab ich gebraucht alles wieder in Stand zu setzen. Gut war, dass ich jetzt den Motor in- und auswendig kennengelernt hab. Kurz vor dem Winter war die Honda wieder fahrbar gemacht. Was ein Spaß wieder zu fahren, scheiß auf drosseln, ich bin einfach der domme Ausländer, wann der Polizei was von mir will. Februar 2011 mache ich Abschluss an der FH, gebe meine Wohnung auf und mache mir ein Abfahrtdatum. 20.11.2011 eine schöne Zahl. Aber bevor ich da bin, muss ich erst noch ein bisschen Geld machen und den Rest vorbereiten.
Ein Motorrad allein reicht nicht. Zelt, Schlafsack, Matte, Benzinkocher und vieles mehr gekauft. Werkzeug gepackt, Änderungen gemacht, an das Moped, damit es besser geeignet ist für lange Reisen.
Langsam ging es zum 20.11. noch ein paar Wochen und dann ist es soweit. Ich war bei der Familie Wellen in Eijsden, einem kleinen Dorfchen in der Nähe von Maastricht. Ich war eingeladen von Bekannten, gerade ausserhalb von Maastricht zum Grillen. Das Essen war herrlich, der Ausblick über die Maas wunderbar. Ein schöner Abend. Kurz vor 11 wollte ich wieder zu den Wellens nach Hause fahren, und kam zu dem Platz, wo ich das Motorrad geparkt hatte.
Leer!!!! Nichts mehr da, keine Spur. Scheiße! Das Moped ist weg! Was jetzt? Ich war komplett durcheinander. Abbrechen oder weitermachen?
Ich bin kein Zweifler, also die Entscheidung war schnell gemacht. Ich gehe trotzdem auf Reise. Das Erste, was ich brauche, ist ein neues Moped und am liebsten das gleiche Model, da ich noch viele Ersatzteile rumliegen hab. Hein Wellen findet das neue Moped in Walonien, Belgien. Zusammen fahren wir hin um es abzuholen. Auf dem Weg fahren wir an einer Schafsfarm vorbei, das neue Motorrad bekommt einen Name. »Le mouton«, das Schaf. Le mouton ist eine ’86 Honda XL 600 LM mit nur 24.000 km auf dem Tacho. Also kein Bastlerprojekt dieses Mal. Eine Woche nachdem meine alte Honda geklaut wurde, ist es wieder gefunden worden durch die Polizei. Super! Aber jetzt habe ich zwei, das alte Moped für Ersatzteile und das Schaf, um zu fahren.
Ein neues Datum wurde gemacht, 24.03.2012, Abfahrt 6 Uhr morgens. Zwei Wochen vorher entdecke ich, dass ich eine Haarentzündung am Arsch hab. Ich kann wieder nicht losfahren. In der nächsten Woche werde ich sofort operiert. Erst mal 8 Wochen Ruhe machen, bis die Wunde zugewachsen ist. Jetzt gibt es kein Abfahrtsdatum mehr, ich fahre einfach wann ich Bock habe zu fahren.
TERMIN 2. – 10. Juni 2012
VERNISSAGE Samstag, 2. Juni, ab 21 Uhr
ÖFFNUNGSZEITEN – wie Emile da ist und nach Vereinbarung
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