Villa Waldfrieden besichtigen

Am Sonntag, 18. Juni, gibt es die Möglichkeit die Villa Waldfrieden, die sonst für die Öffentlichkeit nicht zugänglich ist, zu besichtigen. Anlass ist der "Tag der Architektur".

Führungen durch die Villa Waldfrieden
anlässlich des Tags der Architektur am Sonntag, 18. Juni 2023

Die zweigeschossige Villa Waldfrieden wurde zwischen 1947 und 1950 im organischen Baustil errichtet. Aus konservatorischen Gründen ist das Bauwerk heute nicht öffentlich zugänglich. Doch anlässlich des bundesweiten „Tag der Architektur“ bietet der Skulpturenpark Waldfrieden am Sonntag, 18. Juni 2023 ganztägig öffentliche Führungen durch die ehemalige Unternehmervilla von Prof. Kurt Herberts an. Im Rahmen der Besichtigung werden Informationen zur architektonischen Bedeutung des Bauwerks, seiner Geschichte und heutigen Nutzung vermittelt.

Sonntag, 18. Juni, 11-15 Uhr, jeweils zur vollen Stunde um 11 Uhr, 12 Uhr, 13 Uhr, 14 Uhr, 15 Uhr
Dauer: 45 Minuten

Eine Anmeldung ist unbedingt erforderlich, unter mail@skulpturenpark-waldfrieden.de und Tel. 0202 47898120.


DIE VILLA WALDFRIEDEN

Ein 1894 errichtetes Haus mit ausgedehntem Anwesen, das der Lackfabrikant Kurt Herberts 1940 erworben hatte, war der Vor­gänger­bau der Villa Waldfrieden. Bei Luftangriffen auf Barmen wurde es 1943 zerstört. Mit dem Wiederaufbau über dem erhal­tenen Souterrain-Geschoss beauftragte Herberts gleich nach Kriegsende den Künstler und Architekten Franz Krause, den er wegen der „Ori­ginalität seiner Gedankengänge“ schätzte. Im Verlauf der Planung ließ sich der Bauherr für das Experiment einer „rezi­­proken“ Archi­tektur und damit für einen Neubau gewinnen und beteiligte sich am unkon­­ventionellen Entwurfsverfahren. Ab­ge­sehen von der Vorgabe, das alte Kellergeschoss ein­zu­be­ziehen, ließ er dem Architekten freie Hand. Die singuläre organische Form des Ge­bäudes ent­wick­elte Krause in Kor­res­pon­denz zu drei dy­nam­ischen Fakto­ren: zu den Be­we­gungen des mensch­lichen Körpers, zur Natur des um­geb­enden Geländes und zum einfallenden Tageslicht. Das zweigeschossige Wohnhaus und die Gelände- und Garten­gestaltung wurden zwischen 1947 und 1950 realisiert. 2006 erwarb Tony Cragg mit dem Anwesen auch die unter Denk­mal­schutz stehende Villa nach langem Leerstand. Um ihr einen lebendigen Part im Skulpturenpark zuzuweisen, galt es, die Villa nicht nur zu restaurieren, sondern sie auch neu zu inter­pre­tieren. Diese Transformation konnte nirgends besser auf­ge­hoben sein als in den Händen des Bildhauers und seiner Werk­statt. Bei höchstem Respekt vor dem ursprünglichen Form­experiment des Architekten wurde das abgelebte, ganz auf den Bauherrn und seine Familie zugeschnittene Wohnhaus in ein lebendiges Zentrum des Parks verwandelt. Während die ringsum angesiedelten Skulpturen die Augen öffnen für die plastische Qualität des Baukörpers, entspricht die sparsame Einrichtung der Zimmer ihrer neuen Nutzung. Die Villa beherbergt das Archiv und die Ver­wal­tungs­büros der Cragg Foundation.

Ort
Skulpturenpark Waldfrieden
Hirschstraße 12
42285 Wuppertal
https://skulpturenpark-waldfrieden.de/

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