„Allee“ und „Adolf Hitler-Strasse“ – Stadttour auf den Spuren der NS-Zeit

Am Sonntag, den 26. Juni, bietet die Begegnungsstätte Alte Synagoge wieder eine stadthistorische Führung zur NS-Zeit Die Tour mit Michael Okroy startet am Landgericht und endet am Polizeipräsidium.

1935 erschien eine Broschüre mit allen von den Nationalsozialisten umbenannten Straßen in Wuppertal. (Archiv Begegnungsstätte Alte Synagoge)1935 erschien eine Broschüre mit allen von den Nationalsozialisten umbenannten Straßen in Wuppertal. (Archiv Begegnungsstätte Alte Synagoge)

Schon wenige Wochen nach dem Machtantritt der Nationalsozialisten im Januar 1933 wurden zahlreiche Straßen in Wuppertal umbenannt, u.a. ein Großteil der damaligen „Allee“, der heutigen Friedrich-Engels-Allee. Ein Teil von ihr erhielt im April 1933 den Namen „Adolf-Hitler-Straße“. Die historische „Allee“, bereits unter Napoleon begonnen und als Heerstraße geplant, entwickelte sich zu einem Prachtboulevard und seit dem 19. Jahrhundert zur wichtigsten Hauptverkehrsader im Wuppertal. In der NS-Zeit erstreckte sich die „Adolf-Hitler-Straße“ in ihrer Gesamtlänge vom Hofkamp in Elberfeld bis zum Alten Markt in Barmen. Im Rahmen nationalsozialistischer Stadtplanungskonzepte, die u.a. ein neues Stadtzentrum am Haspel vorsahen, sollte die Allee ab dem 1939 fertiggestellten Polizeipräsidium zu einer breiten Aufmarsch- und Paradestraße erweitert werden und direkt auf den geplanten „Adolf-Hitler-Platz“ als neuer Stadtmitte Wuppertals zuführen.

 

Paul Blobel, einer der schlimmsten NS-Verbrecher, absolvierte an der Kgl. Baugewerkschule Barmen-Elberfeld ein Architekturstudium. 1948 wurde er er in Nürnberg zum Tod verurteilt. (Bild: USHMM)Paul Blobel, einer der schlimmsten NS-Verbrecher, absolvierte an der Kgl. Baugewerkschule Barmen-Elberfeld ein Architekturstudium. 1948 wurde er er in Nürnberg zum Tod verurteilt. (Bild: USHMM)

An der heutigen Friedrich-Engels-Allee erinnern zahlreiche – und zum Teil noch erhaltene – historische Gebäude an die NS-Zeit: an Justizverbrechen, an den brutalen Straßenterror der SA 1932/33, an einen der schlimmsten NS-Verbrecher, aber auch an Opposition gegen das Regime.   Wichtige Stationen der von Michael Okroy geführten Tour sind das Land- und Amtsgericht, das frühere Gewerkschaftshaus, die ehemalige Kgl. Baugewerksschule, die Pauluskirche und das Polizeipräsidium.

 

Termin: Sonntag, 26. Juni 2015, 14.00 Uhr

Treffpunkt: Portal Landgericht, Eiland 1 (hist. Gebäude)

Kosten: 5€

Weitere Informationen: Begegnungsstätte Alte Synagoge, Genügsamkeitstraße, Wuppertal-Elberfeld

Internet: www.alte-synagoge-wuppertal.de E-Mail: info@alte-synagoge-wuppertal.de

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Kommentare

  1. Wilma Schrader (Red.) sagt:

    Lieber Manfred, heute ist der 24.6.2016 – also noch genug Zeit, hinzugehen.

  2. Manfred sagt:

    Danke für die Benachrichtigung zum 28. aber heute ist schon der 29.06. schade da hätte man teilnehmen können.

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