„Von wannen“ ein Abend zum künstlerischen Begriff des „Zufalls“
Ute Völker_Moderation
Christiane Gibiec_Text
Angelika Sheridan_Flöte
Sigrid Tanghe_Malerei
In den Kriegsjahren 1939 bis 1943 beschäftigte der Wuppertaler Lackfabrikant Dr. Kurt Herberts die von den Nazis verfemten und verfolgten Künstler Oskar Schlemmer und Willi Baumeister in seinem Unternehmen als ‚Professoren für maltechnische Forschungsvorhaben‘. Sie bildeten den Wuppertaler Arbeitskreis, zu dem auch der spätere Architekt der Villa Waldfrieden Franz Krause gehörte. Ab 1942 entwickelten die Herberts-Künstler gemeinsam mit ihrem Auftraggeber die Versuchsreihe ‚Modulation und Patina‘ maltechnische Studien mit spezifischen Farb- und Materialaufträgen – die Modulation – und ihre Zersetzungsprozesse – die Patina. Es war das Spielen mit Zufällen unter weitgehender Ausschaltung des steuernden Verstandes und bewussten Willens, so die Kunsthistorikerin Karin von Maur, das Hervorholen unbewusster Impulse, ein somnambuler bildnerischer Schaffensprozess, der überraschende, zukunftsweisende Ergebnisse zeitigte. Der Künstler Oskar Schlemmer beschrieb es so: … ich wollte, ich könnte malen, als ob es ‚von wannen‘ sei und nicht von der menschlichen Hand.
Im Gespräch mit der Akkordeonistin Ute Völker untersuchen die Autorin des Buches „Ein Beweger, ein Impulsator – Der Lackfabrikant Dr. Kurt Herberts“ Christiane Gibiec, die Musikerin Angelika Sheridan und die Artist in Residence Künstlerin Sigrid Tanghe, wie weit dieser künstlerische Ansatz heute noch in der Malerei und der improvisierten Musik gültig ist.
Foto 1, von links nach rechts: Willi Baumeister, Oskar Schlemmer, Karin Schlemmer.
Freitag, 28. Januar 2011, 20:00 Uhr
ort, Luisenstr. 116, Wuppertal-Elberfeld
Peter Kowald Gesellschaft/ort e.V.
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