30.10.2017Begegnungsstaette Alte Synagoge
Wie aus dem Warenhaus „Tietz“ der Kaufhof wurde
Seit über 125 Jahren gibt es den Firmenstandort „Kaufhof“ in Wuppertal. Nur wenige wissen, dass das größte Einkaufszentrum der Stadt einst als Warenhaus der „Leonhard Tietz AG“ firmierte und weit über Wuppertals Grenzen ausstrahlte. Der jüdische Kaufmann Leonhard Tietz (1849-1914) war 1889 in die aufstrebende Textil- und Handelsmetropole Elberfeld gezogen und hatte nach ersten kleineren Geschäftsgründungen 1912 am Neumarkt ein neues und prächtiges Warenhaus errichtet. Es galt als eins der größten und architektonisch bedeutendsten seiner Art im deutschen Kaiserreich. Von Elberfeld aus setzte sich die zukunftsweisende Idee des jüdischen Kaufmanns erst richtig durch. 1933 „arisierten“ die Nationalsozialisten das Tietz-Familienunternehmen und nannten es in „Westdeutsche Kaufhof AG“ um. Die Eigentümerfamilie sowie sämtliche jüdischen Vorstandsmitglieder und Angestellten von „Tietz“ wurden entlassen, ins Exil getrieben oder kamen im Holocaust um. Michael Okroy, freier wissenschaftlicher Mitarbeiter der Begegnungsstätte Alte Synagoge, wird auf Einladung des Bergischen Geschichtsvereins, Abt. Wuppertal, die Geschichte des „Tietz“-Warenhauses skizzieren und dabei besonders den ungeheuerlichen Vorgang der „Entjudung“ eines der erfolgreichsten deutschen Warenhaus-Unternehmens in den Blick nehmen.
Ort: Begegmungsstätte Alte Synagoge, Genügsamkeitstraße
Beginn: 18.00 Uhr
Eintritt: frei
Veranstalter: Bergischer Geschichtsverein, Abt. Wuppertal e.V.
Ansprechpartnerin
Dr. Ulrike Schrader, Tel. 0202-563.2843
Christine Hartung, M.A., Tel. 0202-563.2958
oder info@alte-synagoge-wuppertal.de
www.alte-synagoge-wuppertal.de
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