„Wieder einmal Wuppertal“

"Natürlich hätte die Party dieser Tage in der Hauptstadt steigen müssen", schreibt "Die Welt" über das Jubiläum der legendären Galerie "Der Sturm". Stattdessen sei es "wieder einmal Wuppertal" gewesen, wo das Von der Heydt - Museum schneller reagiert habe als die Museen in Berlin.

In einem ausführlichen Beitrag für „Die Welt“ erläutert Stefan Koldehoff die Geschichte der Galerie „Der Sturm“, die vor 100 Jahren in Berlin gegründet wurde. Die Hauptstadt kommt dabei ähnlich schlecht weg wie in einem Beitrag des „Tagesspiegel“ vor wenigen Wochen. Unter der Überschrift „Die Moderne begann in Wuppertal“ beschreibt Koldehoff die Beziehung zwischen „Sturm“-Gründer Herwarth Walden und seiner Ehefrau Else Lasker-Schüler und geht detailliert auf die Bedeutung der „extrem progressiven Kunststädte“ Elberfeld und Barmen im stockkonservativen Kaiserreich ein.

Dass Wuppertal ein guter Ort für eine solche Ausstellung ist, findet auch Dr. Gerhard Finkh, Direktor des Von der Heydt – Museums. Ihn zitiert „Die Welt“ wie folgt:

Eigentlich hat der ‚Sturm‘ in Wuppertal begonnen“, sagt Direktor Gerhard Finckh selbstbewusst und verweist auf die in Elberfeld geborene Dichterin Else Lasker-Schüler, die von 1903 bis 1912 mit Herwarth Walden verheiratet war: „Sie hat Walden sein Pseudonym gegeben, hat den Namen ‚Der Sturm‘ für Zeitschrift und Galerie erfunden und auch wesentliche Kontakte zu den Künstlern des Expressionismus geknüpft.

Über die Ausstellung „Der Sturm – Zentrum der Avantgarde“, die noch bis zum 10. Juni im Von der Heydt – Museum zusehen ist, schreibt „Die Welt“:

In Wuppertal ist der Einbruch der Moderne in die bieder-brave Kunstwelt des Kaiserreichs als opulente Bilderschau inszeniert, die ihren Bildungsauftrag nicht vernachlässigt. Zusammen mit dem Kunsthistorischen Institut der Universität Düsseldorf ging der Ausstellung ein umfangreiches Forschungsprojekt voraus, das eine ungeheure Fülle an neuen Informationen über Walden, den „Sturm“, seine Künstler und das frühe Marketing der Moderne zutage förderte.

Der Sturm (1910–1932) war eine wöchentliche, dann halbmonatliche Zeitschrift des Expressionismus, die in Berlin von Herwarth Walden herausgegeben wurde. Der Begriff Sturm wurde von Herwarth Walden zum Markenzeichen, zur Corporate Identity, bei der Durchsetzung der modernen Kunst in Deutschland ausgestaltet. Es gab auch eine Sturmbühne (1918), eine Sturm-Galerie (1912) und die Sturm-Abende, an denen futuristische Lyrik vorgetragen wurde. Europäische Bedeutung erlangte die Galerie durch den Ersten Deutschen Herbstsalon 1913. An der von Georg Muche geleiteten Sturm-Kunstschule (1916) lehrten u.a. Oskar Kokoschka und Wassily Kandinsky sowie Maler der Brücke und des Blauen Reiter. 1917 wurde auch eine Sturm-Buchhandlung eingerichtet.

>> Zur Homepage der Sturm-Ausstellung

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Quellen: Die Welt, Wikipedia

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