Wuppertal feiert die Oscarnacht

Auch wenn es nicht zum Oscar gereicht hat feierten Wuppertaler mit dem Ensemble des Tanztheaters Wuppertal Pina Bausch die Oscarnacht an einem außergewöhnlichen Ort - der Wuppertaler Schwimmoper.

Wim Wenders und Gian-Piero Ringel

Um Mitternacht versammelten sich etwa 600 Wuppertaler in dem festlich ausgeleuchteten Stadtbad, um beim Public Viewing gemeinsam die Oscarverleihung zu erleben. Die außergewöhnliche Lokalität begeisterte und als die Videobotschaft von Wim Wenders direkt aus LA über die Großleinwand flimmerte, brach jubelnder Befall aus. Wenders wünschte allen Anwesenden eine rauschende Gala. Dabei wirkte er entspannt und bestens gelaunt. Jeder Auftritt des erfolgreichen Regisseurs und jede Einspielung von „Pina“ wurde danach mit lautem Johlen und Pfeifen beklatscht.

Yvonne Peterwerth und Matthias Nocke

Die Erwartungen dass „Pina“ den Oscar gewinnen würde, waren dennoch nicht besonders hoch, denn die einfühlsame Hommage von Wenders an die große Choreografin, die 2009 überraschend gestorben ist, wurde als zu speziell und für den amerikanischen Markt nicht massentauglich eingeordnet. Dass der Film es dennoch zur Oscarnominierung brachte, wurde daher als besonders herausragende Auszeichnung von Publikum und Ensemble gefeiert. Schon jetzt hat der Film laut Dominique Mercy zahlreiche neue Besucher in die Vorstellungen gelockt. Mercy, französischer Choreograph und langjähriger Tänzer bei Bausch hat nach ihrem Tod zusammen mit Robert Sturm die künstlerische Leitung des Tanztheaters übernommen. Auch Wuppertal profitiert vom außergewöhnlichen Erfolg des Films. Die vielen Preise und Auszeichnungen, die schön fotografierten Bilder des Films haben der bergischen Metropole weltweit eine positive Medienresonanz verschafft.

Dominique Mercy und Matthias Nocke

Als gegen 3:30 Uhr das Ergebnis von Gwyneth Paltrow und Robert Downey Junior verkündet wurde, breitete sich dennoch zunächst enttäuschte Stille im tropisch warmen Stadtbad aus. „Undefeated“ heißt der Sieger des Wettbewerbs und ist eine Dokumentation über American Football. Dennoch dauerte es nicht lang und die Nachricht war verdaut. Mit jubelndem Beifall bedankte sich das Publikum beim Ensemble des Tanztheaters, dass sich inzwischen auf einer Empore der Schwimmoper versammelt hat, für die außergewöhnliche Nacht. Die Wuppertaler verneigten sich damit noch einmal vor der großen Erneuerin des Tanzes Pina Bausch und zeigten damit einmal mehr, dass sie ihr Tanztheater lieben.

Helena Pikon und Julie Anne Stanzak

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Kommentare

  1. Gast sagt:

    Es war eine schöne Veranstaltung, aber es waren keine 600 Besucher dort.
    Maximal 150-200.

    1. Peter Keller sagt:

      Lieber „Gast“,
      um eine Legendenbildung zu vermeiden…
      Der Veranstaltung wohnten auf der Westtribüne 180 bis 200 Personen bei, auf der Osttribüne fanden über 300 Personen (incl. Tanztheater) ihren Platz. Vor der Schwimmeisterkabine waren ständig 100 Personen. Die Zahl der 600 Besucher/innen wird darüberhinaus durch die Ausgabe der Eintrittsbänder belegt.
      Ortsunkundige haben vielleicht einen „flaschen “ Eindruck, da natürlich aufgrund des großen Fassungsvermögens der beiden Tribünen zahlreiche Plätze frei waren…..
      Sportliche Grüße Peter Keller (Leiter Sport- und Bäderamt)

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