11.07.2019Claudia Otte
Zwei starke Meisterinnen Else Lasker-Schüler + Marianne von Werefkin
„Russischer Rembrandt“ im Solinger Zentrum
„Der Farbsinn des Weibes ist stärker als der Formsinn“. Frauen mangelt es an Kreativität. Ihre Hände sind zu zart für die Bildhauerei. Solchen und ähnlichen Unsinn behaupteten natürlich männliche „Experten“. Das war zu Anfang des vorigen Jahrhunderts, als die Kunsthochschulen Frauen noch die Zulassung verweigerten.
Wie sehr die Herren des Kunstbetriebs daneben lagen mit ihren Vorurteilen, dafür steht als Beispiel ein „russischer Rembrandt“. Mit diesem Prädikat ausgezeichnet wurde Marianne von Werefkin. Die mit ihr befreundete Else Lasker-Schüler gilt als „größte Lyrikerin Deutschlands“. Dabei war sie auch eine Poetin der Zeichenfeder mit Ausstellungen in Museen und Galerien.
Ihre Kunst- und Lebenslinien haben Gemeinsamkeiten. Beide sind mit ihren Biografien prädestiniert für das Solinger Zentrum der verfolgten Künste: Die Russin, die zweimal emigrieren musste: erst aus dem Zarenreich, später aus Deutschland, und die Wuppertalerin, die 1933 flüchtete und 1939 keine Einreisevisum mehr für die Schweiz bekam.
Im schweizerischen Ascona haben sich die beiden Meisterinnen wieder getroffen. Else Lasker-Schüler hat ein Gedicht über die Russin geschrieben, die eine der bedeutendsten Malerinnen des 20. Jahrhunderts war. Aus Anlass des 150. Geburtsjahrs von ELS („Meinwärts“) präsentiert Hajo Jahn die Künstlerinnen in einem Lichtbildervortrag. Die Schauspielerin Claudia Gahrke leiht den beiden „Meisterinnen“ ihre Stimme und ein Blechbläserensemble der Solinger Musikschule unter der Leitung von Ann Jäger sorgt für das musikalische Rahmenprogramm.
„Zwei starke Meisterinnen“. Eine Veranstaltung der Else Lasker-Schüler-Gesellschaft in Kooperation mit dem Zentrum für verfolgte Künste, Solingen, Wuppertaler Straße 160. Sonntag, 14. Juli, 11 Uhr, Eintritt € 10,-, ermäßigt € 7,–.
Hier geht es zum >FLYER 14. Juli Zwei starke Meisterinnen pdf
Quelle: Else Lasker-Schüler-Gesellschaft e.V.
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