25-jähriger Mann verstirbt im Polizeigewahrsam der Wuppertaler Polizei – Obduktion ergibt keine Hinweise auf ein Fremdverschulden

In den Morgenstunden des vergangenen Montags (01.11.2021) ist ein 25-jähriger Mann im Polizeigewahrsam der Polizei Wuppertal verstorben. Sofort eingeleitete Reanimationsversuche schlugen fehl.

Foto: C.Otte

Gegen 05.20 Uhr wurde eine Streifenwagenbesatzung der Wuppertaler Polizei mittels Handzeichen eines Taxifahrers im Bereich „Döppersberg“ auf streitende Personen aufmerksam gemacht. Diese befanden sich zunächst als Fahrgäste in dem Taxi. Bei den Streitigkeiten ist es zu einer körperlichen Auseinandersetzung zwischen einem Mann und einer Frau gekommen, bei der die Frau verletzt wurde. Im weiteren Verlauf wurde bekannt, dass es sich bei dem 25-jährigen Mann und der 34-jährigen Frau um Geschwister handelt.

Noch vor der eigentlichen Sachverhaltsaufnahme griff der 25-Jährige plötzlich eine Polizeibeamtin an und versuchte sie zu Boden zu reißen. Der daneben stehende Polizeibeamte versuchte daraufhin den Angreifer ebenfalls zu Boden zu bringen und zu fesseln. Hiergegen wehrte sich der Mann massiv, in dem er um sich trat und versuchte die Einsatzkräfte zu schlagen. Nur mit Unterstützungskräften gelang es den renitenten 25-Jährigen zu fesseln und in das Polizeigewahrsam der Polizei Wuppertal zu bringen.

Bei der Ingewahrsamnahme wurden zwei Polizeibeamte leicht verletzt. Da sich Hinweise darauf ergeben haben, dass der 25-Jährige unter dem Einfluss von Drogen und Alkohol stand, wurde ihm in den Räumlichkeiten des Polizeigewahrsams eine Blutprobe durch einen Arzt entnommen. Im Verlauf der Blutprobenentnahme verlor der Mann plötzlich das Bewusstsein und wurde reanmiationspflichtig. Die Reanimation wurde zunächst durch den anwesenden Arzt vorgenommen und im Anschluss durch einen Notarzt des Rettungsdienstes fortgesetzt.

Leider blieb die Reanimation erfolglos. Eine am 03.11.2021 durchgeführte Obduktion des Verstorbenen ergab keinerlei Hinweise auf ein todesursächliches Fremdverschulden oder eine todesursächliche Gewalteinwirkung. Nach derzeitigem Ermittlungsstand dürfte eine internistische Grunderkrankung im Zusammenwirken mit einem Drogenkonsum den Tod herbeigeführt haben.

Ein bereits am vergangenen Montag eingeleitetes Todesermittlungsverfahren wird aus Neutralitätsgründen durch das Polizeipräsidium Hagen geführt. Dieses Verfahren richtet sich nicht gegen die eingesetzten Polizeibeamten. Darüber hinaus wird durch die Staatsanwaltschaft Wuppertal derzeit gegen eine unbekannte Person ermittelt, welche dem 25-Jährigen die konsumierten Drogen zur Verfügung gestellt hat. Weitergehende Auskünfte werden zum derzeitigen Zeitpunkt nicht gegeben.

Quelle: Staatsanwaltschaft Wuppertal

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Kommentare

  1. Susanne Zweig sagt:

    Warum dauert es 6 Tage bis der Fall öffentlich bekannt wird? Warum erst auf Nachfrage? Sonst steht jeder Verkehrsunfall mit Todesfolge am nächsten Tag in der Zeitung. Die Begründung, dass damit die Privatsphäre der Familie geschützt werden soll, ist daher ausgesprochen dünn.

    Ein gesunder 25-Jähriger stirbt nicht einfach so an Herzversagen. Bei einer Grunderkrankung sollte die Untersuchung mindestens ergeben, ob die Ingewahrsamnahme womöglich den Zugang zu lebensnotwendigen Medikamenten verhindert hat. Auch das könnte schließlich die heftige Gegenwehr des mutmaßlichen Griechen erklären.

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