„Ablage P“?
Was soll mir diese Presseinformation sagen? Was Sie vielleicht auch schon oft bei Nachrichten, Kunst und vielem anderen gedacht haben, fiel mir als erstes ein, als ich die Pressemitteilung des Wuppertaler Bürgervereins Nordweststadt-Katernberg gelesen habe. Darin wird auf einer ganzen Seite groß und bereit erklärt, warum Wuppertal beziehungsweise der Landgerichtsbezirk gleichen Namens eine Forensik braucht, um dann auf Seite zwei mit einer ganz anderen Meinung um die Ecke zu kommen, nämlich dem allseits bekannten „aber nicht vor meiner Haustür“. Das bedeutet in diesem Fall: nicht auf der Kleinen Höhe.
Ist auf Seite eins noch davon die Rede, dass die Wohnortnähe für Patienten der Forensik wichtig sei, heißt es auf der anderen Seite der Pressemitteilung, dass „die große Mehrheit im Vorstand des Bürgervereins der Elberfelder Nordweststadt/Katernberg“ sich „nach wie vor gegen jegliche Bebauung“ der Kleinen Höhe ausspricht.
Ist auf Seite eins die Rede davon, dass durch die Ansiedlung einer Forensik viele Arbeitsplätze geschaffen werden könnten, steht auf Seite zwei, dass die Fläche seit 50 Jahren wenn überhaupt nur landwirtschaftlich genutzt werde – und das so bleiben müsse; auch wenn das Gelände immer schon für andere Zwecke verplant wurde.
Aha! Aha? Gibt es einen Alternativvorschlag? Trägt der Verein zu einer Lösung bei? Sind auf den zwei Seiten mehr Informationen als die beiden oben genannten enthalten? Und gibt es tatsächlich ein schlagkräftiges Argument gegen die Ansiedlung als jenes der Bewahrung des Ist-Zustands? Ich kann das nicht erkennen. Schweigen wäre in diesem Fall wohl einmal mehr die bessere Lösung gewesen – zumindest was die Ausgabe einer Pressemitteilung betrifft. Eigentlich ist sie nur die sprichwörtliche „Ablage P“ wert – aber dazu ist sie uns doch zu ärgerlich gewesen. Mehr gefreut hätten wir uns auch, wenn nicht diese, sondern eine Entscheidung des NRW-Ministeriums für Gesundheit bei uns gelandet wäre. Auf die warten wir nämlich tatsächlich…
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Sehr schön wie Sie einem hier das kleingeistige Spießbürgertum der wuppertaler Vorzeigewutbürger vor Augen führen.
Danke für diesen Bericht!