09.04.2019Claudia Otte
Architektenwettbewerb „Tesche“ mit der ebv.
Großes hat die ebv in Vohwinkel im Quartier Tesche vor: Pünktlich zum 125. Geburtstag der Wohnungsbaugenossenschaft im Jahr 2023 soll hier ein neues Gebäudeensemble entstehen, das die historisch gewachsenen Strukturen mit den Anforderungen eines zeitgemäßen Wohnungsbaus zusammenbringt. Realisiert werden Pläne des Düsseldorfer Architekturbüros HGMB, das aus einem Architekten-Wettbewerb, in den auch die Stadt Wuppertal involviert war, als klarer Sieger hervorgegangen war. Entstehen soll ein Wohnquartier mit viel Grün und einem hohen Anteil barrierefreier Wohnungen. Der bestehende Charakter einer Genossenschaftssiedlung soll dabei nicht verlorengehen. Während einige aus den 1920er-Jahren stammenden Häuser in der Memeler Straße außen behutsam saniert, innen umfassend an heutige Bedürfnisse in Sachen Wohnkomfort angepasst und in diesem Zug durch Wohnmodule erweitert werden, treten in der Nathrather Straße Neubauten an die Stelle der überalterten Bestandsgebäude. Damit reißt die ebv erstmals 8 Häuser aus dem eigenen Bestand ab – ein schwerer, aber notwendiger Schritt. Den aktuellen Stand der Pläne stellte die ebv den Mietern am 7. März 2019 in der Hako-Eventarena gemeinsam mit Vertretern der Stadt und des Architekturbüros in einer Mieterversammlung vor. Betroffenen Mieterinnen und Mietern wurde zugesichert, dass sie Hilfe beim Umzug erhalten und später wieder in ihr neues, besseres Zuhause zurückziehen können.
Um ein für die künftigen Mieter, aber auch für die Entwicklung des Quartiers, des Stadtteils und letztlich der ganzen Stadt optimales Konzept zu erhalten, hatte die ebv sechs renommierte Architekturbüros eingeladen, deren Entwürfe anonym von einer fach- und sachkundigen Jury bewertet wurden. Zur Jury gehörten u.a. Dipl.-Ing. Markus Rathke, Rathke Architekten GbR Wuppertal, Vorsitzender des BDA Wuppertal (Bund Deutscher Architekten), und Rüdiger Bleck, Ressortleiter Stadtentwicklung und Städtebau bei der Stadt Wuppertal. Das Konzept des Düsseldorfer Architekturbüros HGMB ging in der Jurysitzung mit 7:1 Stimmen als klarer Sieger hervor, da es „alt“ und „neu“ auf hervorragende Weise zusammenbringt. Drei zentrale Ziele formulierte das Architekturbüro in seinem Konzept: Zeitgemäßen Wohnraum für verschiedene Nutzergruppen wie Senioren und Familien schaffen; Ausblicke ins Tal inszenieren und die günstige Lage für sonnendurchflutete Räume nutzen; Freiräume aufwerten und Wegbeziehungen stärken, um eine höhere Aufenthaltsqualität zu schaffen und Wege zu erleichtern.
Die Stadt Wuppertal erstellt auf Basis der Architektenpläne einen neuen Bebauungsplan, welcher im Laufe des Verfahrens auch der Öffentlichkeit zugänglich gemacht wird. Auch während der weiteren Planung stimmt sich die ebv eng mit der Stadt ab. So soll sichergestellt werden, dass alle Projekte im Quartier einander gut ergänzen und das Quartier Tesche weiter zum Positiven verändern.
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