Aufführung nach 200 Jahren

Die Kantorei Barmen-Gemarke führt mit dem Sinfonieorchester Wuppertal erstmals wieder das Oratorium "Christus der Erlöser" (09.11.) auf.

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Seit rund 200 Jahren wurde das Oratorium „Christus der Erlöser“ von Friedrich Schneider nicht mehr aufgeführt. Am Samstag (09.11.) präsentiert die Kantorei Barmen-Gemarke es mit dem Sinfonieorchester Wuppertal in der Immanuelskirche.

16 Oratorien, 6 Opern, 23 Sinfonien, Kammermusik und über 400 Chorwerke: Friedrich Schneider (1786-1853) war ein ausgesprochen fleißiger Komponist. Berühmt wurde er 1820 mit dem Oratorium „Weltgericht“, und zwar so berühmt, dass man ihn damals als „Händel unserer Zeit“ titulierte. Im frühen 19. Jahrhundert zählte sein „Weltgericht“ zu den am häufigsten aufgeführten Oratorien. Heute ist der Leipziger Komponist, Organist, Pianist und Dirigent aber nahezu vergessen.

Daher schlummerte seine Oratoriums-Trilogie zu Jesus Christus 200 Jahre lang in den Archiven. Der Musikwissenschaftler Dominik Höink von der Universität Paderborn hat nun die drei Teile „Christus das Kind“, „Christus der Meister“ und „Christus der Erlöser“ wieder zugänglich gemacht.

Internationaler Erfolg mit Oratoriums-CD

Die ersten beiden Teile der Trilogie wurden von der Kantorei Barmen-Gemarke und dem Sinfonieorchester Wuppertal bereits in den vergangenen Jahren aufgeführt und als Ersteinspielung auf CD eingespielt. Sie sind international sehr positiv aufgenommen worden und auch bei den bekannten Streaming-Plattformen zu hören.

Jetzt widmet sich die Kantorei Barmen-Gemarke mit ihrem künstlerischen Leiter Alexander Lüken und dem Sinfonieorchester Wuppertal dem letzten Oratorium der Trilogie „Christus der Erlöser“. Als Solisten sind Dorothea Brandt, Annika Boos, Ulrike Malotta, Patrick Grahl und Thomas Laske zu hören.

Kampf zwischen den Mächten

Im Oratorium, das vom Leben Jesu erzählt, aber vor allem den ewigen Kampf zwischen guten und bösen Mächten darstellt, wechselt der Chor immer wieder die Rollen, tritt als Engel, Höllengeister, Jünger, Pharisäer, Priester und als Volk auf. Im dritten Teil geht es um Jesus Christus als Erlöser der Menschheit von Leid, Schuld und Einsamkeit, der sie mit Gott versöhnt und die Dankbarkeit der Menschen dafür.

Das Werk wurde am Karfreitag des Jahres 1840 in der St. Salvatorkirche in Gera zum ersten und vermutlich auch einzigen Mal aufgeführt. Ermöglicht wurde das Projekt der Kantorei Barmen-Gemarke durch die Hilfe vieler Sponsoren.

Christus, der Erlöser

Samstag, 09.11., 19.30 Uhr
Kulturzentrum Immanuel, Sternstraße 73
mit der Kantorei Barmen-Gemarke, dem Sinfonieorchester Wuppertal und den Solisten Dorothea Brandt, Annika Boos, Ulrike Malotta, Patrick Grahl und Thomas Laske. Die Leitung hat Alexander Lüken.

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