Auftanken für den Protest

Die Schöpfung bewahren: Zum globalen Klimastreik am Freitag (15.09.) gestaltet Pfarrerin Simone Pries ein Mittagsgebet in der CityKirche.

Überflutungen, Stürme, Dürre und Hitzewellen: Die schlimmen Folgen des Klimawandels sind deutlich zu spüren. „Die nächsten fünf Jahre werden vermutlich die wärmsten seit Beginn der Wetteraufzeichnung“, warnt die Klimabewegung „Fridays for Future“ und ruft deshalb am 15. September zu einem globalen Klimastreik auf: „Wir müssen jetzt raus aus Kohle, Öl und Gas, brauchen eine echte Verkehrswende und einen Aufbruch auf allen Ebenen.“

In ganz Deutschland schließen sich die Kirchen dem Klimastreik an, der an mehr als 240 Orten stattfinden wird. „Die ungebremste Erderhitzung setzt die Bedingung der Möglichkeit menschlichen Lebens aufs Spiel“, erklärt die Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Annette Kurschus. Auch künftige Generationen und Bewohner anderer Erdteile hätten das Recht, gut und in Fülle zu leben. „Dafür können und müssen wir alles tun, was in unseren eigenen Möglichkeiten steht, und zwar jetzt. Um Gottes und der Menschen willen.“

„Gott mutet uns Verantwortung zu“

Superintendentin Ilka Federschmidt lädt die Gemeinden des Kirchenkreises ein, sich an der Wuppertaler Kundgebung zu beteiligen, die um 13 Uhr in der Kluse startet. „Die Natur auf unserer Erde und die Naturgewalten haben auch erschreckende Seiten. Aber sie sind unser und aller Lebensraum und insofern Gottes Geschenk an alle Kreatur“, betont die Superintendentin.

Gott habe uns zugetraut und zugemutet, für diesen kostbaren Lebensraum und das Leben darin Verantwortung zu übernehmen. Jeder Beitrag dazu stehe daher unter seinem Segen. „Diese Hoffnung bringen wir ein und sie kann uns anspornen. Darum beginnen wir bewusst in der Citykirche mit einem Mittagsgebet.“

Kirchen als „Auftankorte“

Es steht unter dem schlichten Titel „Bewahrung unserer Schöpfung“ und wird um 12.30 Uhr von CityKirchen-Pfarrerin Simone Pries gestaltet. „Unsere Kirchen können Auftankorte sein, in denen wir Hoffnung und Zuversicht für einen guten Umgang mit der Schöpfung vermitteln“, sagt sie. „Viele Menschen fragen sich, was sie denn überhaupt noch beitragen können, um die Zerstörung unseres Planeten aufzuhalten. Wir wollen dazu ermutigen, im Kleinen anzufangen – mit Gottes Kraft und Segen.“

Text und Foto: Sabine Damaschke