31.01.2011Fritz vonne Wupper
Auh Backe, … die richtige Altersvorsorge.
Auh Backe, … die richtige Altersvorsorge.
Kürzlich soot eck bim Zahnarzt um meck minne Beisserkes mol wear kontrollieren tu looten. Datt letzte Mol war eck do, als em Osten die Mauer fiel.
Un jetz sollte dä Doktor mol bi meck em Muul nohkieken, ob et da ook wat afturieten gow.
Dabei fiel minn Bleck op ne Zeitung, die meck ´ne Mittsiebzigerin knapp vor dä Nas hielt.
„Frühzeitig an Altersvorsorge denken“, stond do in grotte Lettern geschrewen.
Un wie eck su auf datt Blatt starrte, kiekt meck datt Fraumensch henger der Zeitung aan und schenkt meck ihr schönstes zahnloses Lächeln.
Da war wohl der Lesertipp zu spät gekommen und datt Geld för watt angersch droppgegangen.
„Grad hat eck meck von minnem Schock en bötschken erholt, frocht meck datt lekkere Zahnarztfrollein: „Herr Schuster, … wo bleiben Sie denn?“, un eck konnte footens datt Kontrastprogamm in ihrem Monk stonn senn.
Alsu wenn eck jetz vor der Wahl stonn dätt, welche der Fräukes meck ens küssen dürfte, dann wear die Entscheidung gar nicht su schwer.
Mit saloppe Schritte sie eck dann hinter datt Mädel her, bis in datt Wohnzimmer von dem Arzt. Dann häw eck meck in dem sin Sessel geschwungen und erst mol ´nen kräftigen Schluck von dem sinne Getränkebar genoomen …un immer wenn mein Becher leer war, lief der anschließend wear voll.
Schade, datt eck wegen meine Influ, … Influ, … wegen meinen Schnuppen nix schmecken konnte und datt Gesöff nich nur no Waater utsoh sundern ook no su schmeckte.
Datt Strahlemädchen hatte wohl vor, meck noch wat tum eeten zu bringen, denn schwupps hatte eck enn Lätzken um. Nur datt Besteck watt da su vor mir lag, datt hätt meck überhaupt nicht gefallen. Damit konnte man vielleicht einen Pullover stricken … aber nitt eeten …
Na, … und dann kam statt dem Essen der Doktor und fummelte meck mit dem Besteck in dem Munde rum…als ob et da wat zu finden gäbe.
„Ja Herr Schuster, … das sieht ja gar nicht gut aus … meinte der Doktor plötzlich mit ernsten Bleck to meck, und sah meck aan, als ob minn letztes Stündchen geschlagen hätte. „Da müssen Sie sich wohl von einigen Zähnen verabschieden“.
„Wie, wat „? meinte eck nur und fand datt Wohnzimmer von dämm Doktor gar nich mehr gemütlich.
„Tja“ meinte der nur „ … und teuer werden die Ersatzzähne auch“.
Dann erzählte er mir su wie wenne inne Werkstatt bei der Autoinspek…inspek… Untersuchung bis … un der Meister dann watt von Ölwechsel und Getriebespiel vertellt … su hätt dä meck gesacht wie minne Täng nach de Reparatur aussehn täten.
Und dann haté immer von Zahnplantagen gesprochen, die noch ´ne Goldkappe kriegen würden. Und eck sullte doch ook ens anne Wertanlagen für die Zukunft denken.
Alsu ehrlich…watt sull denn sunne Plantage in minnem Mund, datt häw eck überhaupt nicht kapiert. Un datt eck mol Goldkappen tragen würde, wo minne olle Kappe doch noch reichen tut.
Twei Weeken später soos eck dann wear in sinnem Wohnzimmer, … aber nu ging datt Ratz Fatz, … erst die Spritze, … dann schliff der Spezi mit seine Black & Decker in minnem Mund rum, als ob es um einen Rekordversuch bei „Wetten Das ?“ ging. Vier Zähne rund gedrechselt in acht Minuten.
Jo, und dann kam der absolute Höhepunkt des Rekordversuchs. Mit geradezu schlafwandlerische Sicherheit und geschlossene Augen fummelte der Zahnseidenvertreter in minnem Mund rum und eh eck meck versah hatte eck schon die ersten drei Goldkappen über meine rundpolierten Zähne gestülpt, während meck su langsam der Arsch auf Grundeis ging. Schließlich mussten eck doch die ganze Tied minne Futterluke aufreißen, watt meck jo sonst sehr schwer fällt. Doch dann kann eck zwischendurch wenigstens au´ mol schlucken, … eck mein, ….minne Spuke.
„Nur noch eine Kappe, dann haben wir es geschafft…meinte der Mundklempner und schob die letzte Goldkappe tief in meinen Mund. Gleichzeitig schob sich ein Speicheltsunami in Richtung Zäpfchen und sufort setzte der Schluckreflex ein, den eck sunst nur hab wenn enn Pils vor meck steht.
Eck sah noch wie der Spezi erschreckt die Augen aufriss und dann ungläubig mit leere Hände vör meck stand. Dabei soh er meck aan wie een Goldwäscher, dem se seine Schüssel mit den Nuggets weggenommen hatten.
„Die Goldkappe ist weg…die haben Sie verschluckt.“
„Wie, … wat, … verschluckt, … un nu? häw eck den gescheiterten Goldfinger gefragt. „Tja guter Mann, das kann schon mal passieren…seien Sie froh, dass Sie das gute Stück nicht in die Luftröhre bekommen haben, … dann bräuchten Sie jetzt keine Goldkappen mehr.“
Dann meinte er noch, eck sollte jetz no Hus gonn und minnen Stuhlgang beobachten, quasi wie sun Goldsucher …nur ohne Schüssel sundern met de Finger.
Un wat sull eck önk sagen, … am dritten Dag bin eck dann fündig geworden und häw dä Nibelungenschatz gehoben und zum Mundakrobaten gebracht. Awwer nich, ohne ihn vorher innem Ultraschallreiniger tu wäschen. Danach soh man deutlich die Edelmetallegierung, so funkelte die Goldkappe inne Sonne. Da wird in Zukunft sicherlich so manch lecker Fraumensch in Versuchung kommen, meck ens küssen zu wollen. Awwer man lewt schließlich nur eenmol.
Ongerwechs is meck dann noch watt ingefallen. Et gövt jo die teuerste Kaffeesorte der Welt. Asiatische Schleichkatzen fressen da die Kaffeebohnen von ´ne Bäume und nach denen ihren Stuhlgang werden die Dinger geborgen, afgewäschen un dann för völl Geld verkloopt. Datt macht die Bohnen su wertvoll und teuer häw eck ens gehört.
Jetz frag eck meck, ob die eine Goldkappe die minnen Darmgeschlöngels passiert hätt, jetz auch wertvoller als die anderen drei is. Un datt werd eck jetz den verkappten Zahnjuwelier fragen, ob datt für ne Altersvorsorge reicht.
So, machtett got, …. alles toff, … fix im Kopp, … un immer flott, … de Wupper lang, un de Trappen ropp, … Önker Fritz vonne Wupper.
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Ich liebe es…..komm mal zu uns ins MÜnsterland BÜÜDDDEEEEE
Danke für den Zuspruch. Ich werde mal mit dem “Fritz” sprechen, ob er mit seiner Sackkarre den Weg ins Münsterland schafft. ;o)