19.06.2017CtEvD
Aus Wuppertal kommt der europäische Impuls
Festlicher hätte die Preisverleihung nicht sein können, bot doch die Tanzschule Asfahl mit ihrer Eventlocation in der ehemaligen Markuskirche am Lüntenbecker Weg den wahrlich passenden Rahmen.
Christoph Nieder, Vorstandsvorsitzender des Vereins, begrüßte die Gäste – neben wuppertalaktiv!-Mitgliedern vor allem die Vertreter der eingereichten Projekte – indem er einen Überblick über die vielfältigen Aktivitäten des Vereins gab.
Neuestes Format ist der W-Impuls, mit dem die Macher in Wuppertal, die sich mit Projektideen und Projekten ehrenamtlich für ihre Heimatstadt engagieren, sichtbar gemacht werden sollen. „Alle, die hier sind, sind Macher“, so auch Nieders entsprechender Tenor.
Viele Impulse in der Stadt
Dass Wuppertal ohne ehrenamtliches Engagement nicht so lebens- und liebenswert wäre, war allen Anwesenden klar. Dass dies nicht nur für die Vergangenheit, sondern auch für die Zukunft gilt, dafür standen die insgesamt 37 Projekte und Projektideen, die sich um den W-Impuls 2017 beworben hatten. Elf davon wurden bereits ausführlich durch den Medienpartner Westdeutsche Zeitung (WZ) vorgestellt – schon allein deswegen hatte sich die Bewerbung gelohnt.
Die neun Jurymitglieder, die sich aus Mitgliedern der Programmkommission von wuppertalaktiv! und ausgewählte Externe aus verschiedenen Bereichen zusammensetzte, hatte demnach die Qual der Wahl.
„Die Zahl und Qualität der eingereichten Projekte hat uns als Wuppertaler stolz gemacht“, sagte Jochen Eichelmann, Verlagsleiter der WZ und Jurymitglied, der als Moderator durch die Verleihung führte. Um allen wenigstens etwas gerecht zu werden, stellte er alle 37 Projekte kurz vor.
Heike Topole, ebenso wie Eichelmann auch in der Programmkommission von wuppertalaktiv! und ebenfalls Jurymitglied, stellte dann die drei Zweitplazierten vor, die es nach vielen Diskussionen und Bewertung nach harten Kriterien (Planungsstand, Mehrwert für Wuppertal, Wirkungsradius, Nachhaltigkeit, Originalität) unter die Finalisten geschafft haben: Carl-Philip Schniewind hat die Idee, eine ausgediente Schwebebahn am Autobahnkreuz Nord aufzustellen, um die Vorbeifahrenden auf das Wahrzeichen der Stadt aufmerksam zu machen und damit vielleicht den ein oder anderen Besucher anzulocken.
Joachim Meinsehen hat die Idee des längsten Wandgemäldes der Welt, das sich entlang des Wupperufers ziehen soll und durch verschiedene Künstler der Stadt gestaltet werden soll. „Ein Klavier, ein Klavier“, der Loriotsche Ausruf soll bald erschallen, denn der Verein (M)eine Stunde für Wuppertal plant die Aufstellung eines Klaviers in der Bahnhofshalle am neuen Döppersberg.
Alles gegebene Impulse für die Stadt und auch wenn sie nicht als erstes auf dem Siegertreppchen des diesjährigen W-Impuls standen, konnten an diesem Abend viele Netzwerkverbindungen geknüpft werden, um die Realisierung an der ein oder anderen Stelle doch noch zu unterstützen.
Europa im Wuppertaler Alltag
Die gelungene Laudatio für den ersten Preisträger des W-Impuls hielt Dr. Mike Matthäus, stellvertretender Standortleiter von Bayer und ebenfalls engagiertes Jurymitglied.
Er begann mit einem Tagesablauf eines „Normalbürgers“, zu dem ein Gespräch mit dem französischen Kollegen vielleicht ebenfalls gehört, wie das italienische Mittagessen, die holländische Butter auf dem Frühstückstisch und vieles mehr. „Es ist uns oft nicht mehr bewusst, welche Freiheit wir genießen, Demokratie und Sicherheit – europäische Werte“, betont Matthäus. Im Alltagsleben eines jeden Wuppertalers kommt Europa in irgendeiner Form vor, sei es, dass es durch europäische Werte gefördert, erleichtert oder gar erst ermöglicht wird.
Sichtbar machen im wahrsten Sinne des Wortes möchte das der Preisträger des „W-Impuls 2017“, das Projekt „Deine Hand für Europa“. Mit Filmsequenzen soll das Leben von Wuppertaler Bürgerinnen und Bürgern in Zusammenhang mit Europa gebracht werden – ob es der Obsthändler auf dem Markt mit den importierten Waren ist, die Hausfrau, die dort mit Euro bezahlt, Projekte, die durch EU-Gelder finanziert werden, Menschen, die andere Menschen aus Europa beherbergen oder, oder, oder…
Pascal Biesenbach, Ideengeber und Mitglied im Verein „Aufbruch am Arrenberg“: „Es gab schon Beschwerden, das EU-finanzierte Projekte mit der EU-Flagge gekennzeichnet werden. Dabei ist es doch eine Ehre. Die EU ist das größte Friedensprojekt, dessen sollte man sich bewusst sein.“
Der Startschuss soll im Rahmen der Feierlichkeiten zur B7-Eröffnung fallen, dort will man beginnen und Bürgerinnen und Bürger zu ihrer Verbindung zu Europa bringen und dies filmisch festhalten. „Jeder kann mitmachen, ob er sich selbst filmt oder uns als Kamerateam anfordert – wir werden dies in einem Youtube-Kanal veröffentlichen und dann soll dies immer weitere Kreise ziehen.“ Kennzeichnend sei die blau eingefärbte Hand am Schluss jeder Sequenz, die sich auf eine Leinwand drückt. Welche Vielfalt daraus entstehen kann, zeigten die Gäste, die jeweils mit einem blauen Handschuh angetan auf dem Gruppenfoto schon Flagge bekannten.
Europa im Wuppertaler Alltag – entgegen jeder Europa- und Politikverdrossenheit, eine schöne und große Idee, die zu Recht mit dem ersten „W-Impuls“ ausgezeichnet wurde.
PM wuppertalaktiv! vom 14.06.17
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