Becken Bornberg: Meilenstein im Hochwasserschutz am Mirker Bach

Am Mirker Bach in Wuppertal ist ein wichtiger Meilenstein im Hochwasserschutz erreicht. Das kombinierte Hochwasser- und Regenrückhaltebecken Bornberg im Stadtbezirk Uellendahl wurde am 10. Oktober feierlich von Oberbürgermeister Uwe Schneidewind, Abteilungsleiterin Dr. Angela Küster von der Bezirksregierung Düss

„Durch die Klimakrise werden Extremwetter und Hochwasserereignisse künftig häufiger auftreten. Daher ist es existenziell, dass wir uns besser schützen. Rückhaltebecken wie hier am Mirker Bach sind dafür wichtige Bausteine, die wir als Land unterstützen. Für die gelungene Umsetzung hier vor Ort bedanke ich mich bei allen Beteiligten ganz herzlich“, so Minister Krischer.

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Für die Zukunft besser gerüstet

Das Becken wurde vom Wupperverband in Zusammenarbeit mit der Stadt Wuppertal, ihrem Eigenbetrieb Wasser & Abwasser (WAW) und der WSW Energie & Wasser AG umgesetzt.

Im Bereich des Mirker Bachs traten bei starkem Regen immer wieder Probleme auf, zum Beispiel bei den Extremereignissen 2018 und 2021. Das Gelände des heutigen Beckens stand damals meterhoch unter Wasser.

Durch das neue Becken wird das Überschwemmungsrisiko an diesem Standort und für gefährdete Objekte im Unterlauf des Mirker Bachs deutlich gemindert.

Insgesamt gibt es am Mirker Bach zehn Hochwasser-Hotspots. Davon können sechs Hotspots durch das Becken Bornberg und den neuen Regenwasserkanal der WSW entschärft werden.

Für die Anlieger sind dies gute Nachrichten. Wupperverband, und Stadt Wuppertal, WAW und WSW blicken sehr zufrieden auf das erfolgreiche Gemeinschaftsprojekt. Es ist ein bedeutender Baustein im gemeinsamen Hochwasserprioritätenkonzept Wuppertals sowie im Zukunftsprogramm Hochwasserschutz des Verbandes.

„Im Namen aller Projektpartner und als Bauherr des neuen Beckens kann ich sagen, dass wir sehr stolz auf die gute Projektumsetzung sind. Gemeinsam haben wir für einen bei starkem Regen bisher gefährdeten Bereich den Schutz vor Überschwemmungen deutlich erhöht“, freut sich Wupperverbands-Vorstand Ingo Noppen.

Das Becken sorgt für Wasserrückhalt aus dem Mirker Bach bzw. aus dem angeschlossenen Siedlungsgebiet. Damit wird bei starkem Regen Wasser zurückgehalten und der Bach entlastet. Überflutungen sollen so seltener vorkommen. Auszuschließen sind sie trotz der neuen Technik dennoch nicht, ein Restrisiko bleibt bestehen. Daher ist es wichtig, dass neben den Schutzmaßnahmen der öffentlichen Hand – also von Land, Kommunen und Kreisen sowie Wasserverbänden wie dem Wupperverband – auch die Bürgerinnen und Bürger Maßnahmen zur Eigenvorsorge umsetzen und ihr Grundstück und ihre Immobilien schützen. Die Vorsorge vor den Folgen von Starkregen und Hochwasser ist eine Aufgabe für die gesamte Gesellschaft.

Das Becken Bornberg wurde mitten im urban geprägten Umfeld des Bezirks Uellendahl mit zwei großen unterirdischen Betonbauwerken und einem offenen Erdbecken gebaut. Es wurde mit regionalem Saatgut bepflanzt und wird regelmäßig gepflegt. Eine bisher befestigte und versiegelte Fläche im Viertel Uellendahl wird somit grün. Im Zuge der Flächengestaltung werden noch Bäume gepflanzt.

Stimmen zur Einweihung des Beckens Bornberg:

Bezirksregierung Düsseldorf:

„Mit der Förderung der Errichtung des Hochwasser- und Regenrückhaltebeckens Bornberg am Mirker Bach unterstützt die Bezirksregierung entscheidende Schritte zum Hochwasserschutz in unserer Region. Bereits im Jahr 2018 konnte mit einer ersten Zuwendung von 366.300 Euro der Grundstein gelegt werden. Dank einer weiteren Förderung in Höhe von über 1,9 Millionen Euro im Jahr 2021 wurde die Maßnahme weiter vorangetrieben. Dieses Projekt ist ein bedeutender Beitrag zum Schutz vor Überflutungen.“

 

Oberbürgermeister Uwe Schneidewind:

„Das Regenrückhaltebecken am Mirker Bach ist ein Paradebeispiel für erfolgreiche Zusammenarbeit zwischen Stadt, Wupperverband und WSW. Gemeinsam haben wir ein Projekt realisiert, das nicht nur die Hochwassergefahr für viele Anwohner deutlich reduziert, sondern auch einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz leistet.“

 

Peter Storch, Vorstandsmitglied WSW Energie & Wasser AG: 

„Wuppertal war in den letzten Jahren von mehreren Starkregen- und Hochwasserereignissen betroffen. Der Hochwasserschutz spielt daher bei unseren Planungen in der Stadtentwässerung eine immer größere Rolle. Die Verlängerung des Entlastungssammlers Wupper in Barmen und der Kanalausbau hier in der Uellendahler Straße mit dem Anschluss des Regenrückhaltebeckens Bornberg des Wupperverbands sind aktuell zwei große Maßnahmen, die die Bevölkerung besser vor Überschwemmungen schützen sollen. Hochwasserschutz ist eine Gemeinschaftsaufgabe, bei der wir mit dem Wupperverband und der Stadt Wuppertal eng zusammenarbeiten.“

Informationen zum Becken Bornberg

Das Becken Bornberg ist ein kombiniertes Hochwasser- und Regenrückhaltebecken. Es wurde als offenes, begrüntes Erdbecken mit einer Größe von ca. 70 mal 60 m und 4 m Tiefe errichtet.

Es verfügt über zwei unterirdische Bauwerke: Ein ca. 50 m langes und 6 m tiefes Einlauf- und Drosselbauwerk aus Stahlbeton und einen unterirdischer Stahlbetonschacht am Rande der Uellendahler Straße

Das Becken wird mit einem neuen Kanal in der Uellendahler Straße (Projekt WSW) gekoppelt, um die optimale Auslastung der Volumina von Becken und Kanalnetz zu ermöglichen.

Projektpartner

An dem Projekt sind fünf Partner beteiligt: Wupperverband, Eigenbetrieb WAW, WSW Energie & Wasser AG, Stadt Wuppertal Ressort Umweltschutz und die Bezirksregierung Düsseldorf. Die Projektleitung hat der Wupperverband. Der Wupperverband ist Eigentümer des Beckens. Den Betrieb wird die WSW Energie & Wasser AG übernehmen.

Umsetzungszeitraum

2017 bis 2020: Grunderwerb/Projektentwicklung/Genehmigung/Planung

2021: Abriss von Gebäuden auf dem Grundstück (früher Gewerbestandort)

Oktober 2022 bis Oktober 2024: Bodenaushub, Bau der unterirdischen Betonbauwerke, Gestaltung des Mirker Bachs, Restarbeiten, Grünflächengestaltung

Kosten

Rund 4,6 Mio.

Da der Mirker Bach gemäß Hochwasserrisikomanagement-Richtlinie vom Land NRW als Risikogewässer eingestuft ist, wird das Projekt anteilig zu 45 % mit Mitteln des Landes gefördert, 55 % werden über den Eigenbetrieb WAW und die Stadt Wuppertal finanziert.

Quelle: Stadt Wuppertal

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