25.05.2010Georg Sander
Bergische Uni entwickelt Bachelor-Studienangebote weiter
Den Lehrenden ist vor allem die Überregulierung durch zahlreiche gesetzliche Vorgaben ein Dorn im Auge. Das sind wesentliche Aussagen des Bologna-Checks 2010 an der Bergischen Universität. Anfang des Jahres war eine umfassende Bestandsaufnahme sämtlicher Bachelor-Studiengänge eingeleitet worden. Ziel: Konkrete Verbesserungen zeitnah umsetzen. Prof. Dr. Andreas Frommer, Prorektor für Studium und Lehre: „Entscheidend ist für uns die Beteiligung von Studierenden und Lehrenden in allen Phasen dieses Prozesses.“
In den sieben Fachbereichen der Bergischen Universität evaluierten 27 (!) Kommissionen die Studiensituation in den Bachelor-Studiengängen. Die Kommissionen empfehlen jetzt Maßnahmen zur Weiterentwicklung der Studiengänge. Dabei war die Beteiligung der Studierenden umfassend wie nie: Grundlage der Kommissionsarbeit waren Daten aus Studierendenbefragungen, die im Mai 2009 und im Januar 2010 erhoben wurden. Studierende arbeiteten in den Kommissionen aktiv mit. Fachschaftsräte und Fachbereichsräte kommentierten die verfassten Berichte. Der heutige „Tag des Studiums“ gibt Studierenden und Lehrenden die Möglichkeit zur Diskussion, bevor die Umsetzung beginnt.
Das Feedback der Studierenden ist zweigeteilt: Die Qualität der Lehre, also die Art der Vermittlung und die Qualität der Inhalte werden im Wesentlichen und quer durch die Fächer positiv bewertet. Die Qualität der Studienorganisation wird dagegen in einigen Bereichen als deutlich verbesserungswürdig angesehen. Hier wird die Bergische Universität in den kommenden Monaten gezielt ansetzen. Die Lehrenden thematisieren vor allem die Überregulierung und die durch sich ständig ändernde gesetzliche Vorgaben entstehenden Unsicherheiten.
Bereits mit dem Start des Verfahrens konnten unmittelbar Verbesserungen in der Studiensituation erreicht werden. Wesentlich ist die Präzisierung der Anwesenheitspflichten, die alle Fachbereiche betrifft. Anwesenheitspflicht ist nur in solchen Veranstaltungen zulässig, in denen Präsenz für den Kompetenzerwerb notwendig ist, z. B. Laborpraktika, Exkursionen und bestimmte Seminare. Die Kommissionsberichte zeigen weiter, dass die bisher häufig praktizierte Kleinteiligkeit im Prüfungssystem deutlich reduziert werden muss, um größere Freiräume für ein an eigenen Interessen geleitetes Studium zu schaffen. In einigen Studiengängen sind entsprechende Anpassungen bereits vorgenommen, andere ziehen nach.
Prof. Frommer: „Im Bereich der Studienorganisation wird es erforderlich sein, die Abläufe im Prüfungswesen besser zu koordinieren und ein auf den Bologna-Modulen basierendes universitätsweites Informationsmanagement aufzubauen.“ In diesem Zusammenhang wird sich die Bergische Universität auch um die von Bundesbildungsministerin Annette Schavan auf der Nationalen Bologna-Konferenz am Montag angekündigten Mittel des Qualitätspakts für die Lehre bewerben. Das Bologna-Check-Verfahren soll zu einem festen Bestandteil des Wuppertaler Qualitätsmanagements weiterentwickelt werden.
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Quelle: Bergische Universität Wuppertal
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