09.01.2025evangelisch wuppertal
„Dafür brauchen wir die Kirchen“
In der Veranstaltungsreihe "Abrahams Kinder" diskutieren Superintendentin Ilka Federschmidt und Stadtdechant Dr. Bruno Kurth über die Zukunft der Kirche.
In der Veranstaltungsreihe „Abrahams Kinder“ diskutieren Superintendentin Ilka Federschmidt und Stadtdechant Dr. Bruno Kurth über die Zukunft der Kirche.
Sie verstehen sich alle als „Abrahams Kinder“: Juden, Christen und Muslime. „Es gibt viel Verbindendes, aber angesichts der weltweiten Kriege und Krisen wird eher das Trennende betont“, bedauert Dorothee van den Borre. Mit der Veranstaltungsreihe „Abrahams Kinder“ möchte die Leiterin der 2015 gründeten Flüchtlingsinitiative KOMM der evangelischen Kirchengemeinde Heckinghausen und des Sozialdienstes katholischer Frauen (SkF) den interreligiösen Dialog in Wuppertal wieder stärken.
Nun lädt sie kurz vor Abschluss der Reihe, die sie gemeinsam mit dem Verein Mizwa organisiert hat, zu einer Podiumsdiskussion mit der evangelischen Superintendentin Ilka Federschmidt und dem katholischen Stadtdechanten Dr. Bruno Kurth über die Zukunft der Kirchen ein. „Die Zahl der Gemeindeglieder und die gesellschaftliche Bedeutung der christlichen Kirchen ist in den letzten Jahren stetig gesunken“, erklärt van den Borre. „Gleichzeitig erlebe ich ein starkes Engagement Ehrenamtlicher für ein friedliches und respektvolles Miteinander in dieser Stadt, das auf ihrem christlichen Glauben basiert.“
Podiumsdiskussion
„Dafür brauchen wir die Kirchen“
17. Januar 2025, 19 Uhr
Krawatte (Böckmühle 17a)
Der Eintritt ist frei.
Glaube trägt und verbindet
So ist die 2015 gegründete ökumenische Flüchtlingsinitiative KOMM stetig gewachsen und mittlerweile in der „Krawatte“, einer ehemaligen Krawattenfabrik in Heckinghausen, mit rund 80 Ehrenamtlichen aktiv. Für rund 150 Kinder und Jugendliche aus vielen Nationen veranstalten sie Spielenachmittage, Kunstprojekte, Hausaufgabenhilfe und Leseförderung. „Hier ist die Vielfalt unterschiedlicher Religionen und Kulturen täglich zu erleben und auch, dass der Glaube Menschen trägt und verbindet“, sagt Dorothee van den Borre.
Daher finden alle Veranstaltungen der Reihe – bis auf den Auftakt Anfang Oktober und den Abschluss Ende Januar – in der Krawatte statt. Es ging um den Islam als eine humanistische Religion, um die jüdische Geschichte und Religion, gemeinsame Werte und unterschiedliche Rituale der drei Weltreligionen.
Der Traum von Kirche
Nun sollen Ilka Federschmidt und Dr. Bruno Kurth in einer Podiumsdiskussion berichten, welche ethischen Orientierungen der christliche Glaube auch heute noch gibt, wie er die Menschen trägt und wie sich die christlichen Kirchen in die Gestaltung von Gegenwart und Zukunft einbringen. „Sie fragen, was die Gesellschaft und die Demokratie verlieren, wenn die Religion darin keine Rolle mehr spielt“, kündigt Dorothee van den Borre an.
Nach dem Podiumsgespräch soll es dann praktisch werden. Die Gäste sind eingeladen, ihren Traum von Kirche zu entwerfen. Sie können an einer Fotoaktion mitwirken, ihre „ideale Kirche“ künstlerisch umsetzen oder einen Brief an Superintendentin und Stadtdechant schreiben.
Ein „Traum von Kirche“ eint die vielen Menschen, die in der Krawatte aktiv für andere sind, weiß Dorothee van den Borre: „Sie wünschen sich einen Dreiklang: Für sie muss Kirche an der Seite der Schwachen stehen, Zusammenhalt und Gemeinschaft durch gemeinsames Tun ermöglichen, aber eben auch ihren christlichen Glauben stärken, weil der die Kraftquelle für ihr Leben und Engagement ist.“
Text: Sabine Damaschke
Foto: Daniel Edlauer/Archiv KK
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