Das Patenprojekt – eine Erfolgsgeschichte aus Wuppertal

Seit 2003 unterstützen ehrenamtliche "Paten" Jugendliche bei der Suche nach einem Ausbildungsplatz. Sie geben Nachhilfe, helfen beim Schreiben von Bewerbungen, trainieren Vorstellungsgespräche und begleiten ihre Schützlinge während des ersten Ausbildungsjahrs. Jetzt startete die achte Auflage des beispielhaften Projekts.

Vor wenigen Tagen startete die 8. Auflage des Wuppertaler Patenprojekts.

Die Suche nach einem passenden Ausbildungsplatz ist für Jugendliche selten einfach. Die Wahl aus einem der 344 zugelassenen Berufe – von A wie Änderungsschneider/in bis Z wie Zweiradmechaniker/in – ist immerhin eine der wichtigsten Weichenstellungen im Leben.

Um Jugendliche auf diesem Weg zu begleiten, wurde 2003 das Wuppertaler Patenprojekt ins Leben gerufen. Unter fachkundiger Beratung durch Sozialarbeiter, Lehrer und Berufsberater der Agentur für Arbeit werden Jugendliche im letzten Schul- und ersten Ausbildungsjahr bei der Suche nach einem Job und der Eingewöhnung ins Berufsleben unterstützt.

Die Paten helfen ehrenamtlich

Wichtiger als die professionellen Experten sind jedoch die „Paten“, das sind Wuppertaler Bürgerinnen und Bürger, die den Jugendlichen ehrenamtlich mit Rat und Tat zur Seite stehen.

In der vergangenen Woche startete im Nachbarschaftsheim am Platz der Republik die achte Auflage dieses Wuppertaler Erfolgsprojektes mit dem gegenseitigen Kennenlernen. Bei einem gemeinsamen Kochen trafen die Schülerinnen und Schüler zum ersten Mal jene Menschen, die in den nächsten zwei Jahren einen nicht unbeträchtlichen Teil ihrer Freizeit „opfern“ werden, um sie durch alle Phasen des Berufsfindungsprozesses zu lotsen.

Die Paten – Unterstützer und manchmal auch „Kummerkasten“

Manuela Salem, Dipl.-Sozialarbeiterin beim Nachbarschaftsheim, hatte das Projekt vor acht Jahren angestoßen. „Viele der Jugendlichen, die am Patenprojekt teilnehmen, haben keine klare Vorstellung davon, wie man einen Beruf findet oder sich bewirbt“, erzählt sie. Die Paten geben Entscheidungshilfen, organisieren Nachhilfen, helfen beim Schreiben von Bewerbungen und trainieren Vorstellungsgespräche. Und nicht selten sind sie auch Kummerkasten für alle möglichen und unmöglichen Probleme ihrer „Kids“.

Der Erfolg ist beachtlich: in der zurückliegenden siebten Projektgruppe konnten zwei Drittel der Teilnehmer an einen Ausbildungsbetrieb vermittelt werden. Einige haben sich stattdessen für eine weiterführende Schule entschieden. Nur wenige steigen aus dem Patenprojekt wieder aus.

„Absolut notwendiges Angebot“

Der Erfolg hat auch Rolf Puller überzeugt. „Dieses Angebot ist absolut notwendig als Ergänzung zur schulischen Berufsorientierung“, erklärt der zweite Konrektor an der Hermann von Helmholtz – Realschule. „Wir sind bereits zum fünften Mal dabei und stellen zehn der fünfzehn Teilnehmer der diesjährigen Projektgruppe.“ Weitere fünf Jugendliche besuchen die Else Lasker Schüler – Gesamtschule.

njuuz wird drei Paten der 8. Projektgruppe begleiten und in loser Folge über ihre Arbeit und die Erfolge der Jugendlichen berichten.

>> www.patenprojekt.de

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Foto: Georg Sander

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