Der CO2-Preis trifft ab 2021 jeden Haushalt

-Ab Januar fällig unter anderem auf Benzin, Diesel, Heizöl und Gas - Für Beispielhaushalt: 2021 bereits Mehrkosten von gut 200 Euro - Energiesparen und Anbieterwechsel können Belastung abfedern

Fest in ihr Budget einplanen sollten Verbraucherinnen und Verbraucher zusätzliche Kosten, die die neue CO2-Bepreisung ab 2021 verursacht. Diese wird ab 1. Januar unter anderem fällig auf Benzin, Diesel, Heizöl und Gas. „An der Zapfsäule werden sich Preiserhöhungen direkt ab Jahresbeginn bemerkbar machen“, sagt Marlene Pfeiffer Leiterin der Beratungsstelle der Verbraucherzentrale in Wuppertal. Auch beim Heizölkauf sei mit Aufschlägen zu rechnen, gleiches gelte für die Gaspreise. Wie hoch die Erhöhungen hier ausfallen, hänge von den einzelnen Anbietern ab – sie entscheiden selbst, ob sie die gesamten Kosten der sogenannten CO2-Abgabe an ihre Kunden weitergeben. „In jedem Fall sollten auch Mieterhaushalte mit Zentralheizung, die ihre Energieverträge nicht selbst abschließen, wissen: Künftige Nebenkostenabrechnungen können wegen des CO2-Preises höher ausfallen“, so Pfeiffer.

  • An der Zapfsäule: Auf jeden Liter Diesel werden im kommenden Jahr 8 Cent CO2-Preis fällig, beim Benzin sind es 7 Cent. Das führt zu Mehrkosten von 85 Euro, wenn man eine jährliche Fahrleistung von 15.000 Kilometern und einen Benzinverbrauch von acht Litern pro 100 Kilometer annimmt. Im Jahr 2025 werden es 187 Euro sein. Beim Sparen hilft hier vor allem der Umstieg auf Fahrrad, Bus oder Bahn. Wer nicht auf das Auto verzichten kann, findet im E-Auto eine klimafreundlichere Alternative ohne die neue CO2-Abgabe – geladen am besten und günstigsten mit Solarstrom vom eigenen Dach.
  • Beim Heizen mit Öl: Ein Jahresbedarf von 2.000 Litern Heizöl wird zum kommenden Jahr mit etwa 159 Euro CO2-Preis belegt, vier Jahre später mit rund 350 Euro. Langfristig ist der Umstieg auf andere Energieträger zu empfehlen. Wärmepumpen, Holzpelletheizungen und Solarthermieanlagen nutzen erneuerbare Energien. Für sie fällt die neue CO2-Abgabe nicht an und ihr Einbau wird staatlich stark gefördert. Auch für Wärmedämmung, die den Verbrauch spürbar senkt, gibt es Zuschüsse. Kurzfristig auszahlen können sich zudem kleinere Maßnahmen wie die Dämmung der Heizungsrohre oder die Nutzung programmierbarer Thermostate.
  • Beim Heizen mit Gas: Bei einem Gasverbrauch von 20.000 kWh ist im kommenden Jahr mit einem CO2-Preis von 120 Euro zu rechnen. Im Jahr 2025 liegt dieser bei 264 Euro. Ob Kunden allerdings wirklich entsprechend mehr zahlen müssen, hängt von der Preispolitik der Versorger ab. Diese müssen jede Erhöhung mit sechs Wochen Vorlauf ankündigen. Soll der Preis also zum Jahresbeginn steigen, muss das bis Mitte November geschehen. Kunden haben dann ein Sonderkündigungsrecht und sollten günstigere Alternativen prüfen.

Individuelle Werte zur Höhe der CO2-Bepreisung im Heizbereich zeigt ein Online-Tool unter www.verbraucherzentrale.nrw/klimapaket.

Hilfestellung beim Energiesparen gibt die Energieberatung der Verbraucherzentrale – vor Ort, in der Beratungsstelle oder kostenlos per Videoberatung. Anmeldungen sind möglich unter 0202 693 758 01 sowie unter Tel. 0211 / 33 996 555, www.verbraucherzentrale.nrw/energieberatung.

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Kommentare

  1. Wecker sagt:

    Ein SUV mit E-Auto-Tarnung hat die höchsten staatlichen Förderzuschüsse.
    Die Hürde für Normalverdienende ist trotz Sozialstaatszuschuss der arschhohe Anschaffungspreis. Die Parkraumbedarfe dieser City-Panzer lösen die SUV-Besitzenden mit Takt im Kraftakt.

  2. Susanne Zweig sagt:

    „Wer nicht auf das Auto verzichten kann, findet im E-Auto eine klimafreundlichere Alternative ohne die neue CO2-Abgabe – geladen am besten und günstigsten mit Solarstrom vom eigenen Dach.“

    Kann die Verbraucherzentrale nicht auf diesen pädagogischen Unterton verzichten? Natürlich können die meisten Menschen nicht auf das Auto verzichten. Und natürlich werden Leute, denen 85 EUR im Jahr zu teuer sind, kein E-Auto plus Solar-Anlage anschaffen, wenn sie rechnen können.

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