Deutscher Menschenrechts-Filmpreis 2018

Deutscher Menschenrechts-Filmpreis 2018 in der Kategorie Amateur wurde für den Film »Just a normal Girl« von Vanessa Ugiagbe und Yasemin Markstein vom Medienprojekt Wuppertal verliehen

Am 08.12.2018 wurde der Deutsche Menschenrechts-Filmpreis 2018 in der Kategorie Amateur für den Film »Just a normal Girl« von Vanessa Ugiagbe und Yasemin Markstein vom Medienprojekt Wuppertal verliehen.

Festredner vor fast 500 Gästen in der Nürnberger Tafelhalle war der ehemalige Bundespräsident Joachim Gauck, der die Schirmherrschaft über den Wettbewerb übernommen hatte. Iris Berben hielt in ihrer Funktion als Präsidentin der Deutschen Filmakademie die Laudationes auf die Preisträger, Wolfgang Niedecken, Träger des Beethoven-Menschenrechtspreises, umrahmte die Preisverleihung musikalisch.

Die Preise, die in jeder Kategorie mit 2.500 Euro und einer individuell angefertigten Statue dotiert sind, wurden an die sechs Preisträger überreicht. Der Dokumentarfilm »Just a normal Girl« wurde im Februar 2018 von der 16-jährigen Wuppertaler Schülerin Vanessa Ugiagbe zusammen mit der Wuppertaler Filmstudentin Yasemin Markstein im Rahmen der Filmprojektreihe »Liebe in der Fremde« vom Medienprojekt Wuppertal zum Umgang junger Geflüchteter mit Liebe und Sexualität produziert.

Die Filmreihe wurde für Bildungs- und Aufklärungszwecke erstellt und ist über die Homepage des Medienprojekt Wuppertal bestellbar: Filmreihe »Liebe in der Fremde«

Medienprojekt Wuppertal - Abbildung
»Just a normal Girl«
von Vanessa Ugiagbe und Yasemin Markstein, Dokumentarfilm, 2018, 25 Minuten

Synopsis

Vanessa soll als Kind beschnitten und zwangsverheiratet werden. Die Mutter flieht mit Vanessa und ihrem Bruder erst in eine andere Stadt in Nigeria, dann weiter nach Deutschland. Hier will sie nun endlich ein ganz normaler Teenager sein. Nach dem erlebten Leid wird aus Vanessa ein besonders aufgewecktes, fröhliches und mutiges Mädchen.

Jurybegründung

Der Film »Just a normal Girl« besticht durch seinen Kontrast zwischen eindringlich und bildhaft erzählten Interviews und den jugendlich lebensfrohen Aufnahmen des Alltags der Filmemacherin und Protagonistin Vanessa. Die Tragik der Flucht aus Nigeria vor der Zwangsverheiratung und Beschneidung wird durch diese Erzählweise aufgefangen und in den hoffnungsvollen Kontext eines sicheren Lebens in Deutschland gerückt. Der Film schafft es durch die reflektierte Haltung der Protagonistin sich nicht damit aufzuhalten Mitleid zu erwecken, sondern bestärkt auf kraftvolle Weise sich für die eigenen Rechte einzusetzen und gegen Widerstände anzugehen.

Der für die Tochter lebenswichtige Zusammenhalt mit ihrer Familie und der kämpferische Wille der Mutter ihre Tochter vor den Traditionen ihrer Familie zu beschützen, zeigt einen wichtigen Schritt für die Zukunft: Mütter die ihren Töchtern eine bessere Zukunft wünschen und gönnen, anstatt sie ihr eigenes Schicksal wiederholen zu lassen. Die Aussöhnung mit der Vergangenheit, in der sich die Protagonistin bei ihrer Vergangenheit bedankt, da sie ihr eine bessere Zukunft gebracht hat, zeigt einen heilsamen Prozess. Der Film ermutigt trotz schwieriger Umstände, einen Ausweg zu suchen und bekommt dafür den Menschenrechtspreis in der Kategorie Amateure.

www.menschenrechts-filmpreis.de

Quelle: https://www.medienprojekt-wuppertal.de/

 

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