11.06.2010Georg Sander
Die WSW über den Zwischenfall im Heizkraftwerk Elberfeld
Gegen 17.30 Uhr ist es gestern, 10. Juni, zu einem Zwischenfall im Heizkraftwerk Elberfeld gekommen. Ein Lastwagen lieferte 24 Tonnen Kalkhydrat an, das zur Rauchgasentschwefelung verwendet wird. Die Kalkhydratanlieferung und -entladung erfolgt in der Verantwortung des anliefernden Spediteurs, der sowohl Orts- als auch sachkundig ist.
Bei diesem Routinevorgang, der mehrmals pro Woche durchgeführt wird, löste sich aus noch unbekannten Gründen die Kupplung des Ladeschlauchs. Da beim Beladevorgang Druckluft verwendet wird, wurde die pulverartige Substanz in einer großen Wolke auf die nähere Umgebung verteilt. Kalkhydrat bildet mit Wasser eine Lauge und wirkt daher auf Schleimhäute reizend. Der für den Beladevorgang verantwortliche LKW-Fahrer wurde durch die Wolke eingehüllt und erlitt eine Augenverletzung, die sich nach Augenspülung vor Ort und Behandlung im Krankenhaus als nicht schwerwiegend erwies. Vier Passanten, die ebenfalls über Beschwerden klagten, verließen nach kurzer Behandlung durch den Notarzt den Ort des Geschehens.
Die Feuerwehr war mit 80 Mann vor Ort und spülte in Absprache mit der Unteren Wasserbehörde eine feine Staubschicht von den umliegenden Straßen und der Schwebebahnstation Westende. Auf dem Gelände des Kraftwerks wurde das Kalkhydrat zunächst so weit wie möglich mit Saugfahrzeugen aufgenommen. Die Schwebebahn stand auf Anordnung der Feuerwehr den ganzen Abend still und konnte erst heute morgen, 11. Juni, den Betrieb wieder aufnehmen. Die Friedrich-Ebert-Straße war während des Einsatzes der Feuerwehr, der bis in die frühen Morgenstunden dauerte, gesperrt. Der materielle Schaden entspricht im wesentlichen den Kosten der Einsatzkräfte.
Quelle: WSW
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