19.11.2018Claudia Otte
Die Wuppertaler Inititative ‚Freunde der Form‘ verleiht die LISA18
Als Krönung des Tages wurde zum zweiten Mal der Ehrenpreis LISA18 vergeben, der ausschließlich Arbeiten mit Bezug zum Postleitzahlengebiet 42 auszeichnet. Die Gewinner sind die Wuppertaler Bühnen mit ihrer Designagentur GK+ für ihre Kampagne ‚Wir lieben Wopertal‘, die Multimediaagentur Netzkern, mit einer App für Fußballvereine und die Agentur Kreutzberg Noak, mit ihrem Icon-System für das Wuppertaler Logistik Start-Up fr8control.
Wie im vergangenen Jahr trafen sich Designszene und Unternehmer, um sich einen Tag lang darüber auszutauschen, was Design für ein Unternehmen leistet, wie professionell gestaltete Prozesse den Unternehmenserfolg voran bringen und mit Design tatsächlich ‚alles gut werden kann‘(Zitat: Holger Bramsiepe). Hochkarätige Impulsvorträge von Dr. Dorothee Becker, CEO der Gebr. Becker GmbH, von Zukunftsforscher Klaus Kofler und Prof. Jan-Erik Baars, Leiter des Bereichs Design Management an der Lucerne School of Art & Design boten jede Menge Stoff für Diskussion und Inspiration im Verlauf des Tages.
Dorothea Schwabe, Kommunikationsdesignerin und Mitglied des Organisationsteams: „Es war so bereichernd für mich zu hören, was Frau Dr. Dorothee Becker aus dem Alltag eines Mittelständlers zu erzählen hatte. Je mehr Designer über Unternehmensabläufe wissen, je intensiver sie sich damit auseinandersetzen und einbezogen werden, desto passgenauer und zufriedenstellender fällt am Ende das Designergebnis aus. Nur so trägt Design auch zum Unternehmenserfolg bei.“
Verleihung der LISA18 Am Abend schließlich rückte die Verleihung der LISA18 die ausgezeichnete Qualität der Designprojekte und die Menschen hinter den Arbeiten in das verdiente Rampenlicht. Der Ehrenpreis betont damit die große Bedeutung von Design als Wirtschafts- und Innovationsfaktor in Wuppertal. Moderatorin Sophie Blasberg führte durch den Abend. Nach den Ergebnissen des Tages befragt, antwortete Holger Bramsiepe, Geschäftsführer von Generationdesign und Mitveranstalter stolz auf die gelungene Veranstaltung: „Design muss geführt werden, Design gehört in die Führung. Die zurück liegenden inspirierenden Stunden haben aber auch mir wieder gezeigt, wie wichtig es ist, Unternehmer zu gewinnen, die mit den Designern während des Tages in den Dialog treten. Es wird eine der Herausforderungen für die zukünftigen Designtage werden, Parität zwischen beiden Partnern herzustellen,“ und an die im Publikum sitzenden Unternehmer gerichtet: „Bitte helfen Sie uns dabei.“
Die Gewinner 2018
Wie eine erfolgreiche Zusammenarbeit zwischen Auftraggeber und Designagentur aussehen kann, die außerdem allen Seiten Spaß gemacht hat, zeigte die anschließende Ehrung der Gewinner:
Der erste Preis in der Kategorie Corporate Design ging an die Wuppertaler Bühnen und die Designagentur GK+ mit ihrer Kampagne für die Wuppertaler Oper: „Wir lieben Wopertal“ Die Kampagne stellt mit starken Motiven – fotografiert von Jens Grossmann – eine Vernetzung der Oper mit den Wuppertalern – besonders mit der Kreativwirtschaft her, wie z.B. zu ‚Liebesgruss’ einem Wuppertaler Modeunternehmen. Durch inszenierte Szenen an verschiedenen Orten und den Einsatz von Statisten aus unterschiedlichen Stadteilen, nimmt die Oper auch die Wuppertaler Bevölkerung mit und wird damit lebendiger, sichtbarer Teil der Stadtgesellschaft. Opernintendant Berthold Schneider und Jelena Löckner (Marketing, Presse- und Öffentlichkeitsarbeit) fühlten sich durch den Gewinn sehr geehrt und in ihrer Arbeit bestätigt.
Berthold Schneider:“ Wir konnten gar nicht anders, als unsere Kampagne bei der LISA einzureichen. Wir hatten einen solchen Spaß bei der Entwicklung und dann auch an der Umsetzung, dass wir fanden, wir müssen diese Freude deutlich kundtun. Außerdem passt ‚Wir lieben Wopertal‘ richtig gut zu der Ausschreibung der LISA.“ Jelena Löckner weiter: „Die Umsetzung war wirklich herausfordernd. Besonders aufregend war die Koordination der ganzen Fototermine. Umso mehr freuen wir uns jetzt über die Ehrung und sind sehr glücklich. Das ist ein toller Lohn für unsere Arbeit“
Der 2. Preis in der Kategorie Multimedia Design ging an die Multimediaagentur Netzkern für ihre Website/App „Quipe“ – Quality Induced Performance // Kunde: Quipe Quipe soll die Nachwuchsausbildung im Fußball revolutionieren. Die App hilft Vereinen, Potentiale schneller zu identifizieren, Leistungsdaten der Spieler untereinander zu vergleichen, Sportler durch individuelle Trainingseinheiten effizienter auszubilden und Entwicklungen besser vorherzusehen. Die Darstellung der äußerst detaillierten Daten, die mithilfe der App verwaltet werden können, ist durch das Design so benutzerfreundlich gestaltet, dass der User nicht überfordert ist. Als Basis für die Entwicklung des QuipeDesigns nutzte Netzkern den Material Design Guide von Google, um eine vertraute Benutzerführung im Kleid von QUIPE herzustellen. Daniel Schulten, Geschäftsführer von Netzkern zum Erfolg der App nach dem Release: „Inzwischen ist die App bei über tausend Vereinen im Einsatz. Das zeigt, dass die lange und intensive Auseinandersetzung die wir mit dem Kunden geführt haben, richtig war. Nur so konnte Quipe zu dem Erfolg werden, der sie jetzt ist.“
Den 3. Preis in der Kategorie Corporate Design, erhält das Icon System der Agentur Kreutzberg Noak für das Wuppertaler Logistik Start-Up fr8control. Das Unternehmen hat sich auf die Optimierung von Frachtkosten spezialisiert.
Preisträger der LISA17 waren das Gira G1 Smart Home Terminal, konzipiert und gestaltet von schmitz Visuelle Kommunikation, das Porsche Design-Magazin der BOROS GmbH, sowie die QUQUQ-Campingbox von Ulrich Vielmetter.
Die Zukunft
Der Wuppertaler Designtag wird von nun an alle 2 Jahre statt finden. Das Erscheinungsbild – 2017/18 von Rob Fährmann//wppt Kommunikation entworfen – soll zukünftig jedes Mal von einer anderen Wuppertaler Agentur gestaltet werden. Bewerbungen werden gerne schon jetzt entgegen genommen. Für die LISA20 werden wieder Projekte und Arbeiten aus allen Bereichen des Kommunikations-, Medien-, Industrie- und Produktdesigns gesucht. Einzige Voraussetzung ist ein Bezug zu Wuppertal beziehungsweise zum Postleitzahlengebiet 42, auch wenn das Projekt national oder international umgesetzt worden ist. Auch auswärtige Unternehmen und Designer, die ein Projekt in Wuppertal umgesetzt haben, können sich beteiligen. Zudem dürfen die Arbeiten nicht älter als drei Jahre sein. Bewerben können sich Designer und Unternehmen sowohl einzeln als auch in Kooperation.
Team Designtag 2018
Die Initiative Freunde der Form besteht aus lokalen Kreativen und Branchenkennern und hat sich nach einem Branchengespräch mit Oberbürgermeister Andreas Mucke im Herbst 2016 zusammengeschlossen. Der Designpreis war das erste Projekt der offenen Gruppe. Das diesjährige Team Designtag/LISA bestand aus: Dorothea Schwabe, Holger Bramsiepe, Chrissi Sommer, Kathy Wigge, Nina Witte und Antje Lieser. In der Jury saßen: Leonie Altendorf, Vizepräsidentin des BDG Berufsverband der Kommunikationsdesigner, Dr. Dorothee Becker, CEO Gebr. Becker GmbH und Prof. Hans Günter Schmitz, schmitz Visuelle Kommunikation. Für Essen und gute Stimmung sorgten das Restaurant‚Elbe‘ und das Team ‚Loch‘, Mike Olhoff.
Quelle: https://www.freunde-der-form.de/
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