22.09.2014evangelisch wuppertal
»Do it!« ist ausgezeichnet
Das Projekt »Do it!« der Diakonie Wuppertal wurde mit dem »WDR-Preis für die Rechte des Kindes« ausgezeichnet.
Der WDR hat am Sonntag (21.09.) anlässlich des Weltkindertages sechs Initiativen und Vereine mit dem »WDR-Preis für die Rechte des Kindes« ausgezeichnet. Erster Preisträger ist in diesem Jahr das Vormundschaftsprojekt für junge Flüchtlinge »Do it« der Diakonie Wuppertal.
Die Preise wurden von NRW-Ministerpräsidentin Hannelore Kraft, der diesjährigen Schirmherrin, und WDR-Hörfunkdirektorin Valerie Weber im Funkhaus am Wallrafplatz überreicht. Der zum zehnten Mal verliehene WDR-Kinderrechtepreis ist mit insgesamt 7.500 Euro dotiert.
Die Ministerpräsidentin betonte: »Jedes Kind hat das Recht auf Gesundheit, Bildung, Teilhabe und freie Entfaltung. Wir müssen alle gemeinsam dafür kämpfen, dass diese Rechte für alle Kinder im Alltag verwirklicht werden. Leider sind wir davon noch weit entfernt.« Auch in dem Leitprojekt der Landesregierung „Kein Kind zurücklassen“ spielten Kinderrechte eine wichtige Rolle: »Wir wollen, dass alle Kinder in unserem Land die gleichen Chancen auf gelingendes Aufwachsen haben, auf Bildung und auf gesellschaftliche Teilhabe. Mit dem WDR-Kinderrechtspreis werden nun zum zehnten Mal Projekte ausgezeichnet, die Kinderrechte in den Mittelpunkt stellen und praktisch stärken. Das ist ein sehr wichtiger Beitrag für eine kinderfreundliche Welt, für den ich sehr dankbar bin.«
WDR-Hörfunkdirektorin Valerie Weber würdigte ebenfalls die Arbeit der ausgezeichneten Initiativen und Vereine, mahnte aber auch an: »Wir brauchen neben unserem Engagement für Rechte und Gebote auch eine öffentliche Debatte über die Wünsche von Kindern jenseits jeden rechtlichen Rahmens. Denn Rechte und Gesetze können immer nur ein Minimum an Schutz anbieten. Kinder brauchen aber nicht nur Schutzräume, sie brauchen auch Freiräume und sie brauchen jemanden, der das ausspricht.«
Neben »Do it« wurden die Paten-Initiative »Kölner Kreidekreis« und der Essener Verein »Jugend-Architektur-Stadt« ausgezeichnet. Anlässlich des diesjährigen Jubiläums wurden zusätzlich drei Sonderpreise für die nachhaltigsten Initiativen aller bisherigen Preisträger vergeben: Diese Preise gingen an die integrative Schulband »Rur Rock – Wir zusammen« aus Heinsberg, an die »Schokofair-AG« der Montessori-Hauptschule in Düsseldorf und an das »Unternehmen Zündfunk/Kinderhaus Luise Winnacker« für den langjährigen Einsatz für benachteiligte Kinder.
Eine mit neun- bis elfjährigen Kindern besetzte Jury hat die Preisträger gleichberechtigt neben einer Erwachsenenjury ausgewählt.
Der WDR präsentiert die Preisträger und weitere interessante Projekte in einer Ausstellung im Funkhaus am Kölner Wallrafplatz. Darüber hinaus gibt es eine Broschüre mit den interessantesten zum Wettbewerb eingereichten Kinderrechteprojekten.
Das Projekt der Diakonie Wuppertal organisiert Vormundschaften für Flüchtlingskinder. Damit wird den oftmals traumatisierten Kindern nicht nur rechtliche Hilfe, sondern auch menschliche Nähe geboten.
Jedes Jahr kommen etwa 2.000 bis 3.000 unbegleitete minderjährige Flüchtlinge nach Deutschland. Sie flüchten vor Krieg, Hunger und Misshandlung, vor Zwangsheirat, Genitalverstümmelung oder Missbrauch als Kindersoldat.
Kinder und Jugendliche, die ohne Eltern einreisen, sind unter den Flüchtlingen eine ganz besonders schutzbedürftige Gruppe. Um ihnen die Chance auf eine positive Entwicklung und Zukunft zu geben, hat die Diakonie Wuppertal das Projekt »Do it!« ins Leben gerufen.
»Do it!« gewinnt, qualifiziert und begleitet ehrenamtliche Vormünder für unbegleitete minderjährige Flüchtlinge, die zusätzlich zu den gesetzlichen Vormündern für die jungen Menschen als Ansprechpartner im Alltag da sind, sich um Sorgen und Nöte kümmern und auch einfach mal etwas Schönes mit ihnen unternehmen.
Begründung der Jury 2014 für den ersten Preisträger
Die Jury betonte die Wichtigkeit des Projekts, weil die Lage der Flüchtlingskinder in Deutschland immer noch weit hinter den verbrieften Kinderrechten zurückbleibe, obwohl angesichts der politischen Lage auch in Zukunft mit vielen Flüchtlingskindern zu rechnen sei.
foto: © WDR/fulvio zanettini
text: wdr/ör-mg
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