12.11.2018Medienprojekt Wuppertal e.V.
Dokumentarfilm »Maria beschließt zu sterben« übers Abschiednehmen beim Freitod
Am 20.11.2018 um 19:00 Uhr findet im Rex Filmtheater Wuppertal (Kipdorf 29) die Premiere des Dokumentarfilms »Maria beschließt zu sterben« über das Abschiednehmen beim Freitod statt.
Der Eintritt ist frei.*
Im Anschluss an die Filmaufführung gibt es eine Publikumsdiskussion.
Kartenreservierungen und DVD-Bestellungen beim Medienprojekt Wuppertal: www.medienprojekt-wuppertal.de.
Vorbestellte Karten müssen bis 15 Minuten vor Beginn der Veranstaltung im Foyer des Kinos abgeholt werden. Der Film wird ab der Premiere deutschlandweit als Bildungs- und Aufklärungsmittel auf DVD und als Streaming vertrieben.
„Der Tod ist furchtbar, sagt man ja, aber ich freue mich jetzt, weil ich durch meine Krankheit nicht mehr sehen kann, alleine nicht mehr klarkomme und vor den Nächten furchtbare Angst habe und ich kann so schlecht alleine sein.“ Am 31. Mai 2018 starb Maria Kopp durch einen ärztlich unterstützten Suizid in der Schweiz. Der Film begleitet Maria zusammen mit ihrer Freundin Elisabeth in den letzten Tagen in Basel bis hin zum selbstbestimmten Tod und die darüber hinausgehende Phase der Trauer. „Maria beschließt zu sterben“ erzählt vom kontrollierten Abschiednehmen aus mehreren Perspektiven und der damit einhergehenden Chance, aber auch dem unausweichlichen Verlust: angefangen bei Maria, die sich gegen den mehrheitlichen Willen ihres näheren Umfelds für den selbstbestimmten Tod entscheidet, über den Blickwinkel ihrer Freundin Elisabeth, die Maria im Prozess unterstützend begleitet und somit einen ganz eigenen Umgang mit der bevorstehenden Trauerbewältigung finden muss, hin zur Betrachtungsweise der zurückbleibenden Familie, die, aus Angst vor der Verhinderung, erst nach Marias Tod von ihrem Vorhaben erfährt. „Man will alles schön haben, kommod sterben auf Klardeutsch, und man weiß nicht, ob es so kommt. Jeder will das so, aber auf lange Sicht ist der Gedanke schrecklich.“
Neben der Suizidbegleitung von Maria setzt sich der Film mit dem schwierigen Mutter-Tochter-Verhältnis auseinander. Das Vorhaben der Freitodbegleitung hat Maria ihrer Tochter aufgrund von Unverständnis bis zuletzt verschwiegen. Sie schreibt ihr: „Meine Situation veranlasst mich, den Versuch zu wagen, in eine andere Dimension zu gelangen. Ich hoffe, es gelingt mir, dass Du Verständnis für meine Situation aufbringst. Ich bin am Ende meiner Kraft und wäre auf die Fürsorge und Hilfe anderer angewiesen. Deine Mami.“
Im Interview beschreibt Maria ihre Beweggründe des entschlossenen Sterbens, bei dem ihre Freundin Elisabeth sie stets unterstützt und begleitet hat. Diese emotionale letzte Reise der beiden Freundinnen schweißt sie noch einmal zusammen. In Gesprächen reden die beiden offen über den Abschied, die Beerdigung und die Auseinandersetzung mit Leben und Tod. „Ich finde, man muss selber merken, dass es zu Ende geht, und ein Pflegefall … – vielleicht ist da auch ein bisschen Stolz dabei.“
So versucht der Film den Prozess des Abschiednehmens und der Trauer aufzugreifen und Verständnis für den Blickwinkel der tatsächlich Betroffenen über einen selbstbestimmten Tod zu schaffen.
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Eintritt frei für junge Menschen bis 27 Jahre und alle, die Leistungen nach SGB II / SGB XII erhalten oder einen Wuppertalpass besitzen. Alle anderen zahlen 4 €.
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