24.04.2018SonntagsBlatt Regional
Ein Frühlingsrausch mit Kunst und Handwerk
» Dieser Artikel ist zuerst erschienen im SonntagsBlatt 16/2018.
Es passte einfach mal wieder alles. Das Wetter über Ronsdorf zeigte sich von seiner besten Frühlingsseite, und kaum waren die ersten Trompetenklänge vom Turm der Lutherkirche über die Häuser geweht, zogen schon die ersten Gäste die steile Treppe hinauf zum Gemeindezentrum mit dem Ziel: „Kunstrausch“. Nach mittlerweile elf Jahren, den es diesen Kunsthandwerkermarkt schon in Ronsdorf gibt, hat er nicht an Attraktivität verloren; nicht für die Händler, die sich schon frühzeitig ihren Standplatz sichern, noch für die Besucher, die jedes Jahr aufs Neue erstaunt sind über die Vielfalt des Angebotes. Denn eines haben sich die „Macherinnen“ des „Kunstrausches“ – eine Truppe von fünf Ronsdorfer Frauen, die alle selbst etwas mit Kunst zu tun haben – auf die Fahne geschrieben: Jedes Jahr wieder neue Aussteller, neue Kunsthandwerker zu finden, die am zweiten Sonntag nach Ostern ihre Arbeiten einem breiten Publikum in Ronsdorf zu zeigen – und natürlich zu verkaufen.
Und das funktionierte bestens. Überall wurden Geldbörsen gezückt, wechselten Schmuckstücke oder Ledergürtel, Wollknäuel oder handgemachte Seifen, Kleidungsstücke oder Messer, Glaskunst oder Keramik ihre Besitzer. Aber genauso gut ließen sich etliche Besucherinnen – denn meist waren es doch Frauen, die das Gemeindezentrum bevölkerten – von den Ausstellern auch die Techniken ihrer Handwerkskunst erläutern, seien es kunstvoll gefertigte Ketten aus Mini-Perlen oder winzige Tierchen, mit Geduld gehäkelt. Und wer wollte, konnte live beobachten, wie bunte Glasperlen in heißem Feuer entstanden oder Holzstücke gedrechselt wurden.
Um die Mittagszeit, als alle Einkäufe für den Haushalt getätigt waren, wurde es richtig voll an der Lutherkirche. Vor allem im „Kunstrausch“-Café, einem Raum im Gemeindezentrum, in dem keine Verkaufsstände zu finden waren, wurden Sitzgelegenheiten knapp. Maria Schneider, eine der „Kunstrausch“-Damen, beobachtete dies mit Freude. „Kaffee und Kuchen, Salate und Gegrilltes werden von der evangelischen, der reformierten und der katholischen Kirchengemeinde gespendet, der Erlös wird für die Jugendarbeit in den Gemeinden genutzt“, machte sie deutlich.
Wenn man sich die Gäste im „Kunstrausch“-Café so ansah, wurde man den Eindruck nicht los, dass viele einfach nur zum „Fladdern“ gekommen waren, um sich einen schönen Tag zu machen. „Das ist auch so“, bestätigte Maria Schneider. Schließlich sei der „Kunstrausch“ nach Weihnachten und Ostern das erste große Fest in Ronsdorf. Und das war deutlich zu spüren. Dazu trug nicht zuletzt auch der Ronsdorfer Musiker Jan Röttger bei, der mit seiner Gitarre die Besucher zum Innehalten und Zuhören animierte.
Der „Kunstrausch“ ist mittlerweile ein fester Bestandteil im gesellschaftlichen Leben des Stadtteils geworden. Das honoriert auch die Politik: Bezirksbürgermeister Harald Scheuermann-Giskes ließ es sich natürlich nicht nehmen, persönlich vorbeizuschauen – so wie viele hunderte Ronsdorfer – und Zugereiste – auch. (dol)
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