09.04.2025evangelisch wuppertal
Ein geradliniger Protestant
Am 9. April vor 80 Jahren ermordeten die Nationalsozialisten Dietrich Bonhoeffer. Mit einer Ausstellung und Kranzniederlegung wird in Wuppertal an ihn erinnert.
Dietrich Bonhoeffer mit Konfirmanden am 21. März 1932 in Friedrichsbrunn
Am 9. April vor 80 Jahren ermordeten die Nationalsozialisten Dietrich Bonhoeffer. Mit einer Ausstellung und einer Kranzniederlegung wird in Wuppertal an den Theologen und christlichen Widerstandskämpfer erinnert.
Wie kaum ein anderer steht Dietrich Bonhoeffer (1906-1945) für geradlinige Protestanten, die es wagen, ihren Glauben mutig zu bekennen – auch gegen die Mächtigen ihrer Zeit. Der Pastor sah, wie die Nazis immer schlimmer gegen Juden vorgingen – und konnte dazu nicht schweigen. Glaube, Theologie und Leben gehörten für ihn untrennbar zusammen. Für Bonhoeffer war schon früh klar, dass der christliche Glaube nicht mit der Ideologie der Nationalsozialisten zusammenpasste.
Seine Überzeugung führte den Theologen in den christlichen Widerstand. Mit nur 39 Jahren wurde er kurz vor Kriegsende 1945 im Konzentrationslager Flossenbürg gehängt. Zu seinem 80. Todestag am 9. April zeigt das Ausstellungprojekt „Gelebte Reformation“ des Evangelischen Kirchenkreises Wuppertal gemeinsam mit der Kirchlichen Hochschule Wuppertal (KiHo) die Ausstellung „Dietrich Bonhoeffer. Sein Leben. Sein Werk. Und seine Beziehung zu Wuppertal“ in der Hochschul- und Landeskirchenbibliothek Wuppertal.
Ausstellung
Dietrich Bonhoeffer. Sein Leben. Sein Werk. Und seine Beziehung zu Wuppertal
Hochschul- und Landeskirchenbibliothek Wuppertal
Missionsstraße 11
Die Schau ist vom 9. April bis zum 20. September zu sehen.
Öffnungszeiten: Mo, Di, Mi, Fr: 9.30 – 17 Uhr, Do: 9.30 – 19.30 Uhr, Sa: 10 – 13 Uhr
Im Foyer der Bibliothek wird das Leben und Werk des evangelischen Theologen anhand von Plakaten präsentiert, die der Evangelische Presseverband Bayern entworfen hat. Die Ausstellung enthält zahlreiche Zitate, Fotografien und Texte. Neben 17 Plakaten bietet sie einen multimedialen Zugang: Über QR-Codes können die Nutzer im Internet weitere Informationen abrufen – darunter Ton- und Videodokumente.
Verbunden mit Wuppertal
Bonhoeffer sei in vielfacher Hinsicht mit der Stadt Wuppertal verbunden gewesen, erklärt Bibiliothekarin Elke Claussen. So war er einer der prominentesten Vertreter der Bekennenden Kirche, die 1934 mit der Barmer Theologischen Erklärung ihren Protest gegen die Gleichschaltungspolitik der Nationalsozialisten öffentlich zum Ausdruck brachte. Damals war er nicht dabei in Barmen, aber sein Biograf Eberhard Bethge berichtet von einem Besuch auf seiner Reise von London nach Berlin – Ende Juli 1939 traf er damals in Elberfeld seinen Kollegen Pfarrer Hermann Albert Hesse.
Bei der Wiedereröffnung der KiHo Wuppertal sollte Bonhoeffer dann eine tragende Rolle spielen. „Im Juni 1945 vereinbarte das Kuratorium der Hochschule, Bonhoeffer als Dozenten zu gewinnen – noch nicht wissend, dass der Theologe wenige Wochen zuvor im Konzentrationslager Flossenbürg wegen seiner Beteiligung an Umsturzplänen gegen Hitler gehängt worden war“, berichtet Elke Claussen.
Kranzniederlegung am Bonhoeffer-Denkmal
Gedenken zum 80. Todestag Bonhoeffers
Nicht nur mit einer Ausstellung, sondern auch einer Kranzniederlegung wird in Wuppertal an den christlichen Widerstandskämpfer erinnert. Rund 70 Menschen versammelten sich nach der Ausstellungseröffnung am 9. April an dessen Denkmal auf der Hardt in Wuppertal.
Vertreterinnen und Vertreter der Kirchlichen Hochschule (KiHo), der Hochschul- und Landeskirchenbibliothek (HLB) und des Ev. Kirchenkreises Wuppertat legten einen Kranz, Schülerinnen und Schüler des Ganztagsgymnasiums Johannes-Rau weiße Rosen am Denkmal nieder. Zum Schluss trugen sie begleitet von Gitarrenmusik Bonhoeffers Gedicht „Von Guten Mächten wunderbar geborgen“ vor.
Text: Damaschke/Hochschul- und Landeskirchenbibliothek Wuppertal
Fotos: Bundesarchiv/Wikimedia/ KiHo
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