Ein Jahr „Staatsanwältin vor Ort“ in Oberbarmen – Projekt erfolgreich gestartet
In den wenigen Straßenzügen, die den Zuständigkeitsbereich der Staatsanwältin vor Ort markieren, fielen allein im vergangenen Jahr knapp 500 Verfahren an. Rund die Hälfte der Straftaten lag im Bereich der Drogendelikte; überwiegend ging es dabei um den Erwerb oder Besitz kleinerer Drogenmengen, oftmals Marihuana. Hinzu kamen szenetypische Straftaten wie Körperverletzungs-, Diebstahls- und Raubdelikte. Rund ein Viertel der Verfahren richtete sich gegen Jugendliche oder Heranwachsende.
Das Ergebnis ihrer Arbeit hat auch bereits zu Verurteilungen mit z. T. empfindlichen Haftstrafen geführt. Ein 43-jähriger Mann etwa ist im November 2019 durch das Landgericht Wuppertal wegen Handeltreibens mit Betäubungsmitteln in nicht geringer Menge rechtskräftig zu einer Freiheitsstrafe von drei Jahren und sechs Monaten verurteilt worden. Vor wenigen Tagen erfolgte die Verurteilung eines weiteren Angeklagten durch das Landgericht Wuppertal zu 7 Jahren Freiheitsstrafe.
Von entscheidender Wichtigkeit für einen Erfolg des Konzepts sind nach Überzeugung der Projektpartner die Präsenz und die enge Zusammenarbeit vor Ort. So sorgt das durch die Stadt Wuppertal bereitgestellte Dienstzimmer dafür, dass die Staatsanwältin auch regelmäßig „vor Ort“ sein und in einem intensiven Kontakt zu örtlichen Institutionen und den Bürgern stehen kann. „Aus Sicht der Stadt Wuppertal liegt eine große Chance für das Quartier in der Verbesserung des persönlichen Sicherheitsgefühls und in der Bekämpfung der Kriminalität. Daher beteiligen wir uns gern in dieser Form an diesem Projekt, das die Attraktivität des Stadtteils verbessert“, sagt Oberbürgermeister Andreas Mucke.
Die intensive Abstimmung mit der durch den Polizeipräsidenten bereits vor über zwei Jahren formierten Ermittlungskommission „EK Rosenau“, die fortwährend einen erheblichen Teil der polizeilichen Ermittlungsarbeiten übernimmt, sorgt für einen schnellen Austausch von Erkenntnissen und ein zeitnahes Vorgehen gegen kriminelles Verhalten. Ein gutes Beispiel hierfür ist eine bei der Staatsanwältin eingegangene Meldung der Leitung einer im Projektbereich befindlichen Schule, die darauf aufmerksam machte, dass es dort nach Schulschluss mutmaßliche Treffen von Betäubungsmittelkonsumenten mit Rauschgiftverkäufern gebe. Die Staatsanwältin und die Beamten der EK Rosenau konnten dank dieses Hinweises rasch zugreifen und die Tatverdächtigen überführen.
Polizeipräsident Markus Röhrl: „Seit Juli 2017 konnten durch die EK Rosenau mehr als 1.950 Strafsachen bearbeitet werden. Die Fallzahlen rund um den Berliner Platz sind im Vergleich zum Vorjahr gesunken. Damit geht für die Bürgerinnen und Bürger eine spürbare Steigerung der Sicherheit einher. Dieser Erfolg ist sowohl auf die Präsenz der Ordnungspartner als auch auf die konzertierte, schnelle und effektive Zusammenarbeit mit der Staatsanwältin vor Ort zurückzuführen.“
Quelle: Staatsanwaltschaft Wuppertal/Polizei Wuppertal/Stadt Wuppertal
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