Elektromobilität: WSW bauen Ladenetz aus

Die Stadtwerke verdoppeln das Angebot an E-Tankstellen. Gemeinsam mit den Bergischen Museumsbahnen wird als Startschuss eine Akku-Ladestation für Pedelecs in der Kohlfurt eröffnet.

 

Engagieren sich gemeinsam für Elektromobilität in Wuppertal (von links): Michael Schumann (1. Vorsitzender Bergische Museumbahnen), Georg Kemper (stellv. Vorsitzender Bergische Museumsbahnen), Frank Schwarz (Leiter Produktentwicklung und neue Technologien WSW), Andreas Feicht (WSW-Vorstandsvorsitzender) ©WSW

 

 

Zu Pfingsten laden die Bergischen Museumsbahnen in der Kohlfurt wieder zum großen Straßenbahnfest ein. Wer am Wochenende umweltfreundlich mit dem Pedelec anreist, kann dabei ein neues Angebot von Museumsbahnen und WSW nutzen. Vor dem Gelände der historischen Straßenbahn befindet sich jetzt eine Elektroladestation für E-Bikes. Während die Ausflügler eine Fahrt mit der alten Straßenbahn durchs Kaltenbachtal unternehmen oder bei Kaffee und Kuchen im Biergarten gegenüber sitzen, lädt der Akku des Elektro-Fahrrads in einer der drei Fächer der Ladestation für die Rückfahrt auf.

Pedelecs werden immer beliebter und auch die Nachfrage nach Auflademöglichkeiten an beliebten Ausflugszielen wächst. Das gilt zum Beispiel für die Nordbahntrasse und die Sambatrasse. Im Café Emmaus in Cronenberg in der Nähe der Sambatrasse gibt es seit 2014 eine Lademöglichkeit für Fahrrad-Akkus. Seit 2013 können Ausflügler auf der Nordbahntrasse ihr E-Bike an der Fertighauswelt in der Schmiedestraße oder an der Skaterhalle „Wicked Woods“ aufladen. Die Idee der Bergischen Museumsbahnen, auch in der Kohlfurth eine solche Station zu errichten, haben die Stadtwerke daher gerne umgesetzt.

Während Elektro-Fahrräder boomen, tun sich strombetriebene PKW und Nutzfahrzeuge auf dem Markt noch schwer. Das Kraftfahrbundesamt meldet in seiner aktuellsten Statistik nur 186 reine E-Kfz für Wuppertal, das entspricht 0,11 Prozent aller in der Stadt zugelassenen Autos. Das Ziel der Bundesregierung, bis 2020 eine Million Autos oder zwei Prozent des Kfz-Bestands elektrisch fahren zu lassen, würde für Wuppertal rund 3400 E-Autos entsprechen. Aus heutiger Sicht ein sehr ehrgeiziges Ziel.

Was kann man tun, um den Individualverkehr klimafreundlicher zu gestalten? „Notwendig ist auch eine gute Ladeinfrastruktur“, sagt der WSW-Vorstandvorsitzende Andreas Feicht. Um die Elektromobilität in Wuppertal zu fördern, werden die Stadtwerke in diesem Jahr das Ladenetz noch deutlich erweitern. Zu den 26 bereits existierenden Ladepunkten im Stadtgebiet sollen 2018 noch einmal 34 an 16 Stationen hinzukommen. In der Regel hat eine Ladestation mehrere Anschlussmöglichkeiten. „Dafür investieren wir über 100.000 Euro“, so Feicht, „bei einer Förderquote von 50 Prozent durch das Land NRW, liegt die Gesamtsumme bei 212.000 Euro.“ Zukünftig können E-Mobilisten ihre Fahrzeuge auch am TiC in Cronenberg, an der Oper in Barmen sowie am Mirker Bahnhof in Elberfeld aufladen. „Wer hier eine Kulturveranstaltung besucht, ist dann sicher, dass der Akku für die Heimfahrt wieder voll ist“, nennt Andreas Feicht den besonderen Vorteil dieser Standorte.

Im vergangenen Jahr verzeichneten die WSW an ihren E-Tankstellen 3480 Ladevorhänge. Dabei wurden knapp 39.000 Kilowattstunden Strom gezapft. Die durchschnittliche Stromabgabemenge pro Fahrzeug lag bei 11,2 Kilowattstunden, die Ladedauer betrug im Schnitt zwei Stunden und 42 Minuten.

Auch mit ihrem Klimafonds wollen die WSW Elektromobilität attraktiver machen. Das ist ein fester Bestandteil des Förderkatalogs. WSW Energie-Kunden erhalten beim Kauf eines neuen Elektro-Autos einen Zuschuss von 1.000 Euro, beim Kauf von Plug-in-Hybrid-Fahrzeugen 750 Euro und beim Kauf eines neuen Elektro-Quads einen Zuschuss von 500 Euro. Auch die Anschaffung von Pedelecs und Schnellladestationen wird unterstützt.

Besonders günstig sind E-Fahrzeuge im Betrieb. So kostet die Ladeflatrate für Ökostrom in Wuppertal an allen WSW Ladestationen nur 10 Euro monatlich. Dafür dürfen die E-Auto-Besitzer beliebig oft nachladen. Zur Abwicklung der Ladevorgänge arbeiten die WSW zusammen mit 140 anderen Stadtwerken mit der Firma Ladenetz zusammen. Um aber allen E-Mobilisten den Zugang zu ermöglichen, haben die neuen Stationen einen QR-Code der durch eine unabhängige Zahlungsalternative führt. Auch die bereits bestehenden Stationen werden in diesem Sinne nachgerüstet. Die Nutzung der Akku-Ladestation in der Kohlfurt ist übrigens ganz kostenlos.

Mehr Infos gibt es hier

Quelle: WSW

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