Engels-Denkmal: Neuer Standort am Döppersberg

Die Statue des in Barmen geborenen politischen Visionärs Friedrich Engels kann nicht länger am Engelshaus stehen. Eine neue Heimat ist offenbar bereits gefunden.

Im Juni 2014 wurde im Engelsgarten in Barmen eine Statue von Friedrich Engels enthüllt. Die Skulptur des politischen Visionärs und Vordenkers des Sozialismus war ein Geschenk der Volksrepublik China. Im Reich der Mitte gilt der Sohn eines Barmer Unternehmers als Philosoph und genießt höchste Wertschätzung.

Die neue Statue war von Anfang an „nicht ganz unumstritten“ (Oberbürgermeister Peter Jung). Denn wo auch immer versucht wurde, eine Gesellschaft auf den Lehren von Marx und Engels aufzubauen, endete das Ganze regelmäßig als Unrechtsstaat oder gar als blutige Diktatur. Doch um die wirtschaftlichen Beziehungen zu China auszubauen und nicht zuletzt mit Blick auf die Touristen aus Fernost, sah man in Wuppertal über solche geschichtlichen Fußnoten gerne hinweg.

Engels rotiert künftig vor einer Billigtextilkette am Döppersberg. © Grafik: doeppersberg.de / © Foto Engels: njuuzFriedrich Engels rotiert künftig vor einer Billigtextilkette am Döppersberg.
© Grafik: doeppersberg.de / © Foto Engels/Montage: njuuz

Nun sind es aber gerade die Pilgermassen aus China, die der Stadtverwaltung zunehmend Kopfzerbrechen bereiten. Immer wieder verengt sich die B7 auf Höhe des Engelshauses zum Nadelöhr, weil Touristenbusse in zwei Reihen mitten auf der Fahrbahn parken, um kamerabewehrten Reisegruppen aus Shanghai und Quingdao einen möglichst direkten Zugang zur Engelsstatue zu ermöglichen. „Wenn man ganz Europa in vier Tagen besichtigt, hat man eben keine Zeit für einen langen Marsch“, zeigt sich Bastian Trampe vom Wuppertaler Stadtmarketing verständnisvoll für die Eile der Touristen.

Arbeiter in China produzieren in der Tradition der Wuppertaler Textilindustrie

Doch eine Lösung ist bereits in Sicht. Die Skulptur wird nach der Fertigstellung des neugestalteten Döppersbergs eine neue Heimat zwischen dem FOC in der früheren Bahndirektion und dem „Investorenkubus“ finden. „In den Kubus wird ein Anbieter für äußerst preisgünstige Textilien einziehen“, erläutert Bastian Trampe. „Das ist eine schöne Reminiszenz an Friedrich Engels, der ja einer Dynastie von Baumwollfabrikanten entstammte. Zur Zeit von Engels schufteten die Textilarbeiter in Barmen und Elberfeld unter unbeschreiblichen Bedingungen. In dieser Tradition stellen chinesische Wanderarbeiter noch heute jene Produkte her, die künftig auch am Döppersberg zu kaufen sein werden. Auch hier schließt sich auf wunderbare Weise der Kreis zu Friedrich Engels. Deshalb gehört seine Statue genau hierhin.“

Die Skulptur wird auf einen langsam rotierenden Sockel montiert. So haben die Engels-Fans aus der Volksrepublik die Möglichkeit, ihr Idol vor einem Hintergrund ihrer Wahl (Billig-Textilhaus, FOC, Schwebebahn oder Hauptbahnhof) zu fotografieren.

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OK, OK… Das war nur ein Aprilscherz. Aber die Idee hat was 😉

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Kommentare

  1. Ich lass mich nicht schicken sagt:

    man achte auf das Datum

  2. Bodo Eichhorn sagt:

    Heute ist der 1. April

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