„Erfolgsmodell bald in weiteren Städten“

Diakonie wirbt für ehrenamtliche Flüchtlingsbetreuung als sinnvolle Ergänzung zu bestehenden Amtsvormundschafen.

Die Wuppertaler Diakonie wirbt um mehr ehrenamtliche Betreuung unbegleiteter minderjähriger Flüchtlinge in Deutschland. Die Stadt im Bergischen Land hat vor sieben Jahren ein entsprechendes, nach eigenen Angaben erfolgreiches Projekt aufgelegt. Es wurde inzwischen auch von anderen Kommunen übernommen. Doch gebe es nach wie vor bei vielen Städten und Gemeinden Vorbehalte gegen das Modell, kritisierten Diakonievertreter am Montag.

In Wuppertal betreuen im Rahmen des Projektes „Do it!“ derzeit rund 60 Ehrenamtliche eine etwa gleiche Zahl von minderjährigen Flüchtlingen, die ohne Sorgeberechtigte eingereist sind. „Unsere Erfahrungen sind gut. Viele der ehrenamtlich betreuten Flüchtlinge haben in den vergangenen Jahren Schulabschlüsse erreicht und studieren sogar“, bilanzierte „Do it!“-Projektleiterin Kathrin Löffelhardt.

Nachdem Dortmund, Bochum, Ostwestfalen-Lippe und Berlin das in Wuppertal entwickelte Konzept bereits übernommen haben, kommen laut Diakonie 2015 Aachen, Bonn, Frankfurt am Main und Bremen dazu. Das Projekt sei eine sinnvolle Ergänzung zum bestehenden System der Amtsvormundschaften, das den Bedürfnissen der jungen Flüchtlinge nur schwer gerecht werden könne, sagte Löffelhardt.

Die ehrenamtlichen Vormunde kümmern sich beispielsweise um aufenthaltsrechtliche Fragen, Schulbesuch und Ausbildungsmöglichkeiten. Die steigende Zahl unbegleitet einreisender minderjähriger Flüchtlinge sowie die gesetzlich begrenzte Fallzahl in der Amtsvormundschaft machten alternative Betreuungskonzepte weiterhin notwendig, betonte Löffelhardt.

Die Ehrenamtler werden in speziellen Kursen auf ihre verantwortungsvolle Aufgabe vorbereitet. Gefördert wird das Projekt unter anderem vom Europäischen Flüchtlingsfonds und der UNO-Flüchtlingshilfe. Auch die Stadt Wuppertal bezuschusst das Konzept.

text: epd-west/ör-wj
foto: do it/diakonie wuppertal

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